Angelus - (D)ein alltägliches Gebet und Leo, die sprechende Kapelle angelusgebet.de und leonhardskapelle.de
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Der Anbetung Raum geben

 

 

 

 

Die Idee für dieses Büchlein entstand während der Übertragung des Gottesdienstes und der Marien-Prozession am 15. August 2010 von Maria Vesperbild über Radio Horeb.

 

 

Geschrieben aus Liebe zur Anbetung, zum Angelusgebet und zu Sr. M. Franziska Senninger.

 

 

 

 

Geleitwort

 

Wer das tiefsinnige Büchlein „Der Anbetung Raum geben – Vergiss das Wichtigste nicht!“ liest, der fühlt sich an der Hand genommen. Er wird gleichsam in eine Schatzkammer unseres christlichen Glaubens hineingeführt, die vielen verborgen ist. Diese Schatzkammer ist der Tabernakel: Hier, wo wir Jesus Christus begegnen können und wo wir in seiner heilsamen Nähe verweilen können.

 

Das Büchlein beginnt zunächst mit dem Gruß „Gelobt sei Jesus Christus“ und versucht dann das Gebet des „Engel des Herrn“ zu erschließen. Im Angelusgebet beten wir das Geheimnis der Menschwerdung Gottes an: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

In jeder Hl. Messe wird auf verborgene Weise dieses Geheimnis erneut Wirklichkeit. Es ist nicht nur der Glaube der Kirche, es ist auch die persönliche Erfahrung unzähliger gläubiger Menschen, dass seine wirkliche Gegenwart darüber hinaus im Tabernakel bestehen bleibt. Darum lädt uns Christus selber ein, zu IHM zu kommen und IHN anzubeten.

 

Es freut mich, dass die vorliegende Schrift viele tiefe Worte und Erfahrungen von Sr. M. Franziska Senninger OP. enthält. Sie gehört(e) zur Ordensgemeinschaft der Dominikanerinnen unseres Klosters St. Maria von Niederviehbach und ist 1985 im Ruf der Heiligkeit gestorben.

Mitschwestern berichten über sie, dass sie immer ihre Tätigkeit unterbrach, wenn die Glocke einer Kirche den Angelus geläutet hat.

Das besondere Charisma, die Gnadengabe ihres Lebens, aber war eine ganz innige und tiefe Liebe zu Christus in der Hl. Eucharistie. Sie wurde gespeist von der lebendigen persönlichen Erfahrung: Hier ist Jesus Christus gegenwärtig „mit seiner unendlichen Majestät und zugleich mit seiner zärtlichen Liebe. Dies einmal nach ihrem Tod an viele Menschen weitergeben zu können, das  hat ihr - wie sie schreibt – Jesus selbst versprochen: „Du bist meine Zeugin.

 

Ein weiterer Untertitel dieses Büchleins lautet: „(K)ein alltäglicher Gebetsaufruf“ Diesem Aufruf möchte ich mich anschließen mit der Ermutigung einmal in der Woche, wenn es irgendwie möglich ist, eine feste stille Anbetungsstunde einzuplanen. Sie werden es nicht bereuen! Machen Sie einfach den Versuch! Ich selber war drei Jahre Kaplan in Tirschenreuth, wo seit 25 Jahren immerwährende Anbetung eingeführt ist. Ich durfte dabei spüren, welche Kraft, Liebe und Frieden einfach aus der stillen Anbetung in die Familien und in die Pfarrgemeinde hineinströmt. Die Bereitschaft von vielen zu einer festen wöchentlichen Stunde ermöglicht diese ununterbrochene Anbetung.

Nun bemühen wir uns auch in der Pfarrgemeinde Nieder- und Oberviehbach mit dem ausdrücklichen Segen unseres Bischofs um die Ausbreitung der eucharistischen Anbetung.

 

Alle, die an der Anbetung teilnehmen, schenken zwar Jesus eine kostbare Stunde ihrer Zeit. Sie erfahren aber, dass sie selber die weit mehr beschenkten sind. So berichtet z.B. die selige Mutter Teresa von Kalkutta, „der Engel der Armen“, über den großen Segen der eucharistischen Anbetung: „Erst nachdem wir 1973 mit der täglichen heiligen Stunde anfingen, begann unsere Gemeinschaft zu wachsen und zu blühen. … In unserer Kongregation hatten wir bereits eine Anbetungsstunde pro Woche, erst 1973 entschieden wir uns für eine Stunde jeden Tag. Wir haben viel Arbeit. Unsere Krankenhäuser und Sterbehäuser sind überall voll. Als wir mit der täglichen Anbetung begannen, wurde unsere Liebe zu Christus viel intensiver, unsere Liebe zueinander verständnisvoller, unsere Liebe zu den Armen mitleidvoller und die Anzahl der Berufungen hat sich verdoppelt. Gott hat uns mit vielen wunderbaren Berufungen gesegnet. Die Zeit, die wir in unserer täglichen Audienz mit Gott verbringen, ist der wertvollste Teil des ganzen Tages.

  

Möge dieses Büchlein mithelfen, dass Jesus Christus im Allerheiligsten Altarssakrament von vielen mehr geliebt, geehrt und angebetet wird, zur Ehre Gottes und zu unserem Heil!

 

Niederviehbach, 8. Dezember 2010

am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungrau und Gottesmutter Maria

 

Stefan Brunner, Pfarrer von Nieder- und Oberviehbach

 

 

 

 

 

 

 

Vergiss das Wichtigste nicht!

 

Während einem Waldspaziergang öffnete sich vor einer Mutter mit ihrem Kind eine geheimnisvolle Tür. Aller Reichtum und alle Schönheit schien hinter dieser Tür Wirklichkeit zu werden. Eine Stimme erklang mit den Worten, dass der Frau eine halbe Stunde Zeit geschenkt sei, um sich von diesem Reichtum zu bedienen. Bedingung sei aber, dass sie alles mit ihren Händen tragen muss und dass die Tür unerbittlich nach 30 Minuten schließen werde. Die Frau mit dem Kind auf dem Arm nahm Gold und Schmuck. Sie eilte durch die unterirdische Schatztruhe und fand immer schönere und kostbarere Dinge. Schließlich legte sie das Kind kurz zur Seite, um mit beiden Händen mehr ins Freie schaffen zu können. Plötzlich erklang eine Stimme: Du hast noch zehn Minuten Zeit – vergiss das Wichtigste nicht! Die Frau beeilte sich und fand immer noch wertvollere Gegenstände. Wieder ertönte die Stimme: Du hast noch fünf Minuten Zeit – vergiss das Wichtigste nicht! Die Frau wunderte sich über das Wort und meinte das Wertvollste noch übersehen zu haben. Eine Minute vor Schluss erklang die Mahnung noch einmal: Vergiss das Wichtigste nicht! In letzter Sekunde und mit übervollen Händen stürmte sie aus der Tür ins Freie. Geschafft! Hinter ihr wurde das Tor verschlossen. In diesem Moment erst erkannte die Mutter, dass sie ihr Kind nicht bei sich hatte. Bittere Tränen rannen ihr über das Gesicht. Aller Reichtum erschien ihr wertlos. Das Tor jedoch war verschlossen und nicht mehr zu sehen…

 

Diese Geschichte kann leicht zur Beschreibung unseres Lebens werden. Vergiss das Wichtigste nicht! Wir suchen Erfolg, Reichtum, Spaß, Gesundheit, Macht und Anerkennung. Wer möchte die Angebote der Welt von heute versäumen? Wir eilen durch den Tag und können leicht den Aufruf überhören oder falsch verstehen: Vergiss das Wichtigste nicht!

 

Ohne Gott ist alles nichts und mit Gott wird aus allem etwas. Das „mit Gott“ besteht zu einem entscheidenden Punkt in der regelmäßigen Anbetung. Anbetung wiederum ist nichts anderes, als mit unserem Gott und Schöpfer in Kontakt zu treten. Was im ersten Moment manchem als überfromm oder unrealistisch erscheinen mag, ist in Wirklichkeit einfach, schön und vollkommen unkompliziert. Dieses kleine Heft möchte dazu einladen und aufzeigen, dass es für jeden machbar – je eigentlich sogar unverzichtbar ist. Denken wir an die Stimme: Vergiss das Wichtigste nicht!

 

Dieses Heft möchte drei Gedanken der Anbetung, die in der katholischen Kirche weltweit üblich sind, vorstellen und verbreiten:

 

  • Den kurzen Gruß „Gelobt sei Jesus Christus“ beim Vorbeigehen an einem Kreuz oder einer Kirche. Andere Bekannte grüßt man ja auch…
     
  • Das Beten des Angelus beim Läuten der Kirchenglocken. Es ist ein Aufruf zum Gebet und zum christlichen Zeugnis vor der Welt. Ein wunderbares Gebetsnetz über die gesamte Welt!!!
     
  • Und das Gebet vor dem Allerheiligsten in der Kirche. Bei jeder Heiligen Messe und in jedem Tabernakel einer katholischen Kirche macht sich Jesus so klein, dass er körperlich bei uns sein kann. Würden wir die Größe dieses Geschenkes begreifen, wären die Kirchen den ganzen Tag gefüllt und überfüllt…

 

Bei der höchsten Form der Anbetung, in der heiligen Eucharistie und vor dem Tabernakel, wird uns dabei die im Ruf der Heiligkeit verstorbene, Schwester Maria Franziska Senninger, O.P. aus dem Kloster Niederviehbach begleiten. Gott hat sie über viele Jahre durch besondere Begegnungen und Erlebnisse zur Größe der Eucharistie geführt. Ihre Tagebuchnotizen sind Gold für uns. Mit ihren eigenen Worten: „Ich will nichts anderes, als daß alle Menschen, die von diesen Gnaden lesen, zu Jesus Christus gezogen werden, Ihn finden zu ihrem Glück und durch alle Ewigkeit Ihn dafür lobpreisen.“ Dieses Büchlein soll dazu beitragen, diese für unsere Zeit so entscheidende Botschaft weiter zu tragen und das Interesse an Schwester Franziska und ihrem Auftrag zu wecken. Am Ende des Büchleins finden Sie Literaturempfehlungen zu Schwester M. Franziska.

 

Beim Schreiben dieses Büchleins wurde mir die Aktualität und Wichtigkeit einer weit bekannten Vision des heiligen Don Bosco bewusst: Er sah die Kirche als Schiff, das auf den Hafen zusteuerte und von vielen anderen feindlichen Schiffen verfolgt wurde. Es gab nur eine Rettung: Die Einfahrt in den Hafen zwischen einer kleineren Säule mit der Gottesmutter Maria und einer größeren mit der heiligen Hostie. Diese Rettungsanker gelten auch für unser persönliches Leben: Die Verehrung der Gottesmutter und die häufige heilige Kommunion.

 

Wie sagte die Stimme: Vergiss das Wichtigste nicht!

 

Es gilt einen großen Schatz zu finden. Einen Schatz zu finden ist immer mit Freude und Eifer verbunden. Großes Ehrenwort: In der Anbetung finden wir IHN!

Mit dem Finden dieses Schatzes wird sich jedes persönliche Leben und die gesamte Welt verändern.

 

16. Oktober 2010, am Fest der Heiligen Hedwig, der Namenspatronin meiner Mutter

 

 

 

 

Kurzer Gruß: Gelobt sei Jesus Christus!

 

So mancher hat es bei seinen Eltern oder Großeltern noch erlebt: Beim Vorbeigehen an einem Kreuz oder einer Kirche erfolgten ein Kopfnicken und ein kurzer Moment der Besinnung. Meistens wurde dabei der Gruß „Gelobt sei Jesus Christus, in Ewigkeit. Amen.“ gebetet. Die Männer nahmen dabei ihren Hut vom Kopf. In vielen Ländern der Welt erleben wir, dass Kinder und Erwachsene eine Kniebeuge machen.

 

Warum sollten wir unseren Gott, Bruder und Herrn nicht grüßen? Der Gruß ist eine Geste der Liebe, des Dankes und auch ein kleines Glaubensbekenntnis. Die Wegkreuze stehen, um an Jesus Christus zu erinnern.

 

Mit diesem „Gelobt sei Jesus Christus!“ nehmen wir Gott in unsere Lebensmitte und in unseren gewöhnlichen Alltag. Wir wissen, dass wir ohne unseren Gott verloren sind. Alles kommt letzten Endes von Ihm und nach unserem Tod möchten wir auch in Ewigkeit Seine Freude im Himmel teilen.

 

Diese Zeilen sind ein leidenschaftlicher Aufruf:

 

Grüßen Sie Jesus Christus mit einem kurzen
„Gelobt sei Jesus Christus, in Ewigkeit. Amen.“
Gehen Sie nicht ohne Gruß an IHM vorbei.

 

Wir sind alle aufgerufen, diese alte und weltweite Tradition in unsere Generation zu tragen. Jeder darf bei sich beginnen und dann missionarisch diesen Gedanken innerhalb seiner Familie, seines Freundeskreises und auch darüber hinaus verbreiten.

Nur drei Buchstaben führen hier zum Erfolg:  TUN

 

Gelobt sei Jesus Christus! Eine kurze, aber von Herzen kommende Anbetung. Problemlos zu praktizieren und wunderbar in seiner Wirkung: zur Ehre Gottes.

 

 

Jesus, ich vertraue auf DICH.

Angelusgebet: Immer, wenn die Glocken läuten.

 

 

Das Angelusgebet

 

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach Deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria…

 

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Gegrüßet seist du, Maria…

 

Bitte für uns, heilige Gottesmutter, dass wir würdig werden der Verheißung Christi.

Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, gieße Deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, Deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen

 

 

Das Vaterunser zum Angelusgebet

 

In vielen Gegenden ist es üblich, nach dem Angelusgebet ein Vaterunser meist zusammen mit einem „Gegrüßet seist du, Maria“ zu beten. Dazu gibt es verschiedene Anliegen – je nach Wunsch und Tradition:

 

  •  „Für unsere lieben Verstorbenen und alle armen Seelen im Fegefeuer.“
  • Für und in den Anliegen des Heiligen Vaters.
  • Die Initiative „Europa für Christus“ betet das Vaterunser für ein christliches Europa.
  • Schön ist auch – angelehnt an die Botschaft von Fatima – um den Frieden in der Welt und um die Bekehrung der Sünder zu beten.

 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

 

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebendedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

 

 

 

Der Angelus kann auch gesungen werden. Kinder freuen sich darüber.

 

Melodie und erste Strophe

 

1. Der En – gel des Herrn aus Gottes
Macht M – ri – a hat die Bot – schaft

bracht: Sie sollt die Mut – ter Got –tes

sein und blei – ben ei – ne Jung – frau rein.

 

2. Maria sprach: „Sieh, ich bin rein / und will die Magd des Herren sein; / Dein Wille, Herr, gescheh an mir, / mein Herz, o Gott, das schenk ich Dir!“
3. Das heilige Wort, das Fleisch g`worden ist, / das wird genannt Herr Jesus Christ. / Dein bittres Leid, o großer Gott, / das stärke mich in meinem Tod!

4. Herr Jesu Christ, hab noch eine Bitt: Verlass die armen Seelen nit / und führe sie aus ihrer Pein / zu Dir in Deinen Himmel ein!

 

Text und Melodie: aus der Steiermark

 

 

 

Regina coeli

 

In der Osterzeit betet die Kirche anstelle des Angelus das „Regina coeli“.

 

Freu dich,

du Himmelskönigin, Halleluja!

Den du zu tragen
würdig warst, Halleluja,
Er ist auferstanden,
wie Er gesagt, Halleluja.
Bitt´ Gott für uns, Halleluja.

Freu dich und frohlocke,
Jungfrau Maria, Halleluja,

denn der Herr ist wahrhaft
auferstanden Halleluja.

 

Lasset uns beten. Allmächtiger Gott, durch die Auferstehung Deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, hast Du die Welt mit Jubel erfüllt. Lass uns durch Seine jungfräuliche Mutter Maria zur unvergänglichen Osterfreude gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen

 

Papst Benedikt XVI. beim Regina Coeli zum Marienmonat Mai im Jahr 2010: „In der Osterzeit lädt uns das Gebet Regina coeli ein, uns mit Maria über die Auferstehung ihres Sohnes zu freuen und sie um ihre Fürbitte anzurufen.“

 

 

 

Aufruf und Information

 

Täglich rufen uns in fast allen katholischen Kirchen drei Mal die Glocken zum Angelusgebet. Meist ist es um 6:00 Uhr morgens, um 12:00 Uhr mittags und am Abend zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Dieser wunderbare Gebetsaufruf ertönt weltweit in allen Ländern – in denen er nicht verboten ist – und ruft uns zu einer kleinen Pause auf um an die Menschwerdung Gottes zu denken. Durch die verschiedenen Zeitzonen, wird also jede Stunde rund um den Globus zum Beten des Angelus erinnert. Es ist dies neben der Heiligen Messe DAS öffentliche Glaubenszeugnis aller Katholiken auf der gesamten Welt. Aus diesem Grund betet der Papst öffentlich und verbreitet durch Internet, Radio und Fernsehen, jeden Sonntag um 12:00 Uhr den Angelus. Er verbindet dies mit einer kleinen Ansprache in verschiedenen Sprachen.

 

Noch vor wenigen Jahrzehnten war es bei uns üblich, während des Glockenläutens die Arbeit und den Alltag zu unterbrechen und alleine, in der Familie oder auch in der Gesellschaft den Angelus zu beten. Diese Glaubensüberzeugung und jahrhundertealte weltweite Tradition schleicht sich nach und nach aus unserem Alltag. Das Läuten der Glocken verliert ohne unser Gebet jedoch seinen Sinn. Unsere moslemischen Nachbarn können uns hier Vorbild sein: Ohne Angst und Scheu praktizieren viele von ihnen auch bei uns in Betrieben und öffentlichen Orten ihre fünf Gebetszeiten. In den moslemischen Ländern ist es eine Selbstverständlichkeit. Wenn wir Christen kein öffentliches Glaubenszeugnis mehr geben wollen, oder aufgrund unseres mangelnden Glaubens geben können, werden wir dem Auftrag Gottes „Geht in alle Welt und verkündet das Evangelium…“ nicht mehr gerecht.

 

Das Angelusgebet ist bei uns in Vergessenheit geraten. Da es aber DAS weltumspannende gemeinsame Tagesgebet ist, müssen wir es wieder zum täglichen Begleiter erwecken. Ohne das Angelusgebet verlieren wir, die für unser Leben notwendige Berührung mit unserem Gott! Wenn die Christen nicht mehr wissen, warum die Glocken läuten, werden sie diese bald verstummen lassen. Unser Glaube und unser Zeugnis vor der Welt wird noch kleiner…

 

Atheismus, Kapitalismus, Kommunismus, Relativismus, andere religiöse Überzeugungen und Religionen werden den frei gewordenen Platz einnehmen. Wenn wir Christen nicht mehr wie Christen leben, nicht mehr aus Überzeugung und Liebe zur vollen Fülle unseres Glaubens stehen und zu „bequem“ werden, verschwinden als Nebeneffekt auch die christlichen Werte innerhalb unserer Kultur. Sie werden anderen Überzeugungen Platz machen.

 

Nein, wir dürfen es nicht zulassen, dass unsere Generation das Angelusgebet still und leise untergehen lässt. Alle, die den katholischen Glauben wirklich leben möchten, sind gerade heute aufgerufen dieses Bitt-, Dank- und Sturmgebet zu praktizieren und weiter zu tragen. Drei Mal am Tag oder wenigstens mittags um 12.00 Uhr oder nach dem gemeinsamen Mittagessen.

 

Der Aufruf zum Angelusgebet kommt von den Glocken der Kirchen. Dort im Tabernakel wartet Jesus auf uns und unser Gebet. Beim Angelusgebet denken wir an den größten Moment in der Geschichte der Welt: Gott wurde Mensch. Im Angelus ist das gesamte Heilsgeschehen – ähnlich wie beim Rosenkranzgebet – kurz zusammengefasst. Es ist somit christologisch, marianisch und biblisch aufgebaut. Anbetung!

 

Diese Zeilen sind ein leidenschaftlicher Aufruf:


Beteiligen Sie sich an diesem wunderbaren, über die Jahrhunderte aus Not und Dank gewachsenen, auf der gesamten Erde gebeteten, durch die Glocken öffentlich ausgerufenen Gebet. Beten und verbreiten Sie den Angelus. Stehen Sie auch öffentlich zu diesem Gebet. Es ist höchste Zeit für uns selbst, für unser Volk und für die gesamte Welt.

 

 

Anbetung – Das Gebet vor dem Allerheiligsten in der Kirche

 

 

Die Chance

 

Durch Jesus Christus, der als Sohn Gottes vor mehr als 2000 Jahren durch die Jungfrau Maria in diese unsere Welt hineingeboren wurde, bekam Gott für uns Menschen ein Gesicht: Ein menschliches Gesicht. Mit großer Freude durften wir erleben, dass Gott uns Menschen wirklich als Abbild Gottes geschaffen hat. Der Sohn Gottes hat unsere Gestalt und unsere Sprache. Gleichzeitig gab er sich aber eindeutig als Sohn Gottes zu erkennen. Er wirkte in göttlicher Vollmacht, berichtete uns vom Reich Gottes und rief zur Umkehr auf. Seine Botschaft macht Heil. Er zeigt uns den Weg in die ewige Freude und warnt uns vor dem Teufel und seiner Versuchung. Er versprach uns den Heiligen Geist und gründete mit seinen Aposteln die Kirche, die bis zum Ende der Welt gemäß seinen Worten nicht untergehen wird. Am Abend vor seinem Tod, den er aus Liebe für unsere Schuld auf sich nahm, geschah etwas Außergewöhnliches:

 

Der Sohn Gottes wusch seinen Aposteln die Füße. Anschließend feierte Er mit ihnen das letzte Abendmahl. In diesem Abendmahl verwandelte Er Brot und Wein in Sein Fleisch und Blut und gab es seinen Jüngern zu essen. Er stiftete die Heilige Eucharistie und forderte die Jünger auf, dies von nun an im Gedächtnis an Ihn zu tun.

 

Im Vorfeld bereitete Jesus seine Jünger und alle, die Ihm gefolgt waren, auf diesen Moment vor. Er sprach davon, dass das Essen dieses Brotes Nahrung für die Ewigkeit bedeutet. In klaren Worten sprach Er zu ihnen, dass dieses Brot ER selbst sein wird. Während die Menschen bei der großen Brotvermehrung noch Beifall klatschten, konnten Ihm nun nur noch wenige folgen. Schließlich fragte Jesus Christus sogar Seine eigenen Jünger, ob auch sie Ihn verlassen wollten. Sie blieben und verbreiteten das Evangelium Jesu Christi in alle Welt. Sie feierten die Heilige Eucharistie und weihten neue Bischöfe und Priester. So ging es weiter bis auf den heutigen Tag. Ausgehend von diesem letzten Abendmahl vor dem Tod Jesu Christi werden noch heute, verteilt über den ganzen Erdball, täglich unzählige Heilige Messen gefeiert. Durch die Worte des Priesters wird aus Brot der Leib Christi und aus dem Wein das Blut Christi. Mehr noch, wir dürfen diesen Leib Christi und dieses Blut Christi in uns aufnehmen. Wir dürfen es essen und uns total mit IHM vereinigen. Es ist das größte Wunder und das größte Geschenk, das Gott uns hinterlassen konnte. Dieses verwandelte Brot wird im Tabernakel der katholischen Kirchen aufbewahrt. Wir haben also auch außerhalb der Heiligen Messe „Zugang“ zu diesem eucharistischen Wunder. Er lebt nicht nur geistig immer mit uns, sondern Er liebt uns so sehr, dass Er sich so klein macht, dass Er mit Leib und Seele in der Hostie unter uns gegenwärtig ist, genau so wie vor 2000 Jahren.

In diesem großen Geschenk liegt unsere Chance. Die direkte Begegnung mit unserem Schöpfer, unserem Gott, unserem Bruder und Heiland wird uns angeboten. Unfassbar für unseren Verstand, aber erfahrbar für unser Herz und unsere Seele.

 

Um dieses übergroße Geschenk erspüren zu können wird uns Jesus selbst helfen. Er wird uns – wenn wir Seine Liebe annehmen wollen – immer tiefer in dieses Geheimnis einführen. So konnte Sr. Maria Franziska Senninger, von der Sie in diesem Büchlein noch mehr hören werden, sagen: „Weil Jesus es mich selbst gelehrt hat…“

 

Die heilige Eucharistie ist der Mittelpunkt unseres Glaubens. Sie ist der Entscheidungspunkt. Wie vor 2000 Jahren tun wir uns auch heute schwer, an das Wunder der Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi zu glauben. Auch für uns gilt die Frage Jesu: Wollt auch ihr gehen? Zurückblickend auf die 2000-jährige Tradition der Kirche, die Erlebnisse und Zeugnisse unzähliger vorbildlicher Christen und zahlreicher klar belegter eucharistischer Wunder sollten wir leichter unser: „Ich glaube, dass DU alles kannst und, dass DEINE Worte wahr sind.“ aussprechen können.

 

Am 4. August 1979 schreibt Sr. M. Franziska in ihr Tagebuch: „ … Abends vor dem Tabernakel, als ich wieder die drei Rosenkränze gebetet hatte und es ganz still in der finsteren Kirche war, erlebte ich unaussprechlich tief die Liebe des Erlöserherzens im Tabernakel. Ich verspürte und verkostete, wie liebenswert jenes allerheiligste Herz im Tabernakel ist, das da immerfort stumm und schweigend auf uns blickt und uns erwartet. Jesus war so unendlich liebenswert.“

 

Die Chance! Die heilige Eucharistie ist unsere Chance, Jesus Christus in höchster Form zu begegnen. ER ist das Allerheiligste, dem wir begegnen können. In dieser Begegnung steckt die größte Liebe, die wir erfahren dürfen – die Liebe Gottes. Halleluja! Dank sei Gott!

 

 

 

Aus Liebe zu IHM

Unsere persönliche Beziehung zu Jesus Christus wächst ein ganzes Leben lang. Ziel ist es, eine tiefe Sehnsucht und Liebe nach Jesus Christus zu bekommen. Mit tiefem innerem Frieden und mit Freude den Willen Gottes zu tun, ist ein großes Geschenk. Wir dürfen Gott darum bitten. Unsere Liebe – die nicht immer mit Gefühlen verbunden ist – ist das größte Geschenk, das wir Gott machen können.

 

Sr. M. Franziska schreibt am 22. Dezember 1983 in ihr Tagebuch: „Bei der Danksagung schenkte mir Jesus – gewiss auf die Fürbitte Seiner heiligsten Mutter – die Gnade, daß ich wie in Ihn hineinschauen durfte, dort hinein, wo Sein allerheiligstes Herz alles fühlt und spürt wie ein menschliches Herz, was ich aus Liebe zu Ihm tue. Ich sah wie Jesus alles freut, was ich aus Liebe zu Ihm tue.“

 

Am 10. Juni 1982 schreibt sie die Worte Jesu in ihr Tagebuch: „Nur wer die Fülle der Liebe im Herzen besitzt, kann Mich in der Ewigkeit schauen, denn ewige Anschauung Gottes ist mit der Fülle der Liebe gleich.“

 

Diese Liebe wächst, wenn wir uns für das Wirken Gottes öffnen. Wir dürfen einfach die Liebe Jesu durch uns scheinen lassen, zu unserem Nächsten und zu Gott. Nicht wir können Lieben, sondern wir dürfen die Liebe Gottes annehmen und diese Liebe „zwingt“ uns sie weiterzugeben. Hierzu bedarf es keiner Verkrampftheit, sondern nur der demütigen Offenheit.

Der schönste Ort für das Wachsen dieser Liebe ist vor dem Allerheiligsten oder nach der heiligen Kommunion. Ein Grund mehr, immer wieder die Nähe zu Jesus Christus in der heiligen Eucharistie zu suchen.


 

 

Der Kirchenbesuch

Für zahlreiche Menschen gehört der morgendliche Gang zum Bäcker oder der kurze Stopp beim Metzger zum täglichen Ritual. Diese fünf Minuten tun uns gut und wir freuen uns darauf.

 

Auch unsere Seele hat Hunger. Vielleicht fahren wir täglich an einer Kirche vorbei. Wunderbar ist es, wenn wir Jesus wenigstens beim Vorbeigehen oder Vorbeifahren mit einem kurzen „Gelobt sei Jesus Christus!“ grüßen.

Nach einer kurzen Überlegung kommen wir aber zu dem Entschluss, dass, wenn das mit dem verwandelten Brot im Tabernakel echt ist, wir nicht einfach immer nur mit einem kleinen Kopfnicken vorbeifahren können. Ist es uns nicht möglich, wie beim Bäcker, so auch bei der Kirche einen kurzen Stopp zu machen? Ein kurzer Kirchenbesuch – wenn schon der Besuch der täglichen Heiligen Messe nicht möglich ist – müsste doch möglich sein.

 

Sr. M. Franziska schreibt am 21. April 1978 in ihr Tagebuch: „Bei der Danksagung stand Jesus vor mir, ganz nah und groß, und sagt: ´Schenk du mir Anbetung! Ich möchte von dir Anbetung. Für die Anbetung bist du da`.“

 

Wüssten alle um den Schatz im Tabernakel, wären unsere Kirchen nie leer. Wirklich!

 

 

 

Eucharistische Anbetung mit einem Priester

Dies ist ein wunderbares Geschenk. Der Priester nimmt das Allerheiligste aus dem Tabernakel und stellt es vor die Gläubigen zur Anbetung. Oft wird dazu feierlicher Weihrauch verwendet. Zum Schluss gibt der Priester mit dem Allerheiligsten den Segen.

 

Der Papst wünscht diese Form der Anbetung sehr. Manchmal tut es einem Priester gut, wenn wir ihn auf dieses Angebot ansprechen. Viele Priester bieten die eucharistische Anbetung nur nicht an, weil sie keine Mitbeter erwarten. Machen Sie Ihrem Priester Mut.

 

Wenn es Ihnen möglich ist, können Sie Ihrem Priester anbieten, dass Sie selbst eine bestimmte Zeit vor dem Allerheiligsten „wachen“.

 

 

 

Anbetung mit Kummer im Herzen

Der beste Moment, allen Kummer und alle Sorge vor Gott zu bringen, ist die Zeit der Anbetung. In tiefer Verbindung mit Ihm können wir alles auf Ihn werfen. Wir dürfen alle unsere Sorgen auf Ihn werfen und Ihm vertrauen.

 

Am 29. Oktober 1979 schreibt Sr. M. Franziska in ihr Tagebuch: „Bei der Danksagung sagte der Herr: ´Jeder Kummer deines Herzens dringt zu Mir`, und ich spürte, wie Er sich um alles annimmt, was mir weh tut… Hernach schenkte mir der Herr noch eine tiefe Schau und ein tiefes Glück, weil Er mir die Liebe Seines heiligsten Herzens zu allen Menschen zeigte und sie mich auch verkosten ließ.“

 

Vertrauen wir darauf, dass sich Jesus „um alles annimmt, was mir weh tut...“.

 

Oft fühlen wir uns im Alltag falsch verstanden. Wir fühlen uns erniedrigt und gedemütigt. Auch dies dürfen wir vor Gott bringen:

 

Tagebucheintrag vom 3. Januar 1985: „ … O mein Gott, wann werde ich endlich lernen, gern die Geringste zu sein, wie es mir Deine heiligste Mutter am 25. März 1967 gesagt und aufgetragen hat? … Da stand der Herr bei der Danksagung vor mir und sagte ´Mit dir geht doch die göttliche Majestät, dein Freund und Bräutigam und Bruder!`, und ich verkostete es. Da sah ich auf einmal auch, wie unantastbar meine Würde ist, wenn Jesus, die göttliche Majestät, an meiner Seite geht, und dabei ist es gleichgültig, ob ich in den Augen der Menschen erfolgreich und tüchtig oder ungeschickt und langsam bin.“

 

 

 

Vereinigt mit Jesus Christus

Nach der heiligen Kommunion ist der wunderbarste Moment für uns Menschen. Wenn wir gut vorbereitet, mit Sehnsucht im Herzen und mit tiefem Bewusstsein unseren Heiland empfangen, ist alles möglich. Es ist eine heilige Zeit, eine Zeit der Liebe und Begegnung.

 

Ein kurzer Tagebucheintrag von Sr. M. Franziska vom 31. August 1981: „Jesus sagte bei der Danksagung: ´Wenn du ganz mit Mir vereinigt bist, kannst du alles mit Mir tun.` (Dann kann ich auch Kranken helfen und sie gesund machen mit Ihm)“.

 

Welch unheimlich tiefe Anbetung und Begegnung mit unserem Herrn und Gott!

 

Viele der Schauungen von Sr. M. Franziska waren während ihrer Danksagung nach der heiligen Kommunion. Dies ist auch ein Hinweis an uns, diese Minuten der besonderen Gnade anzunehmen, zu „genießen“ und mit in den Alltag zu nehmen.

 

 

Anbetung als Gnadengeschenk

Wir dürfen offen sein für das Wirken Gottes. Er will uns beschenken. Wir können nichts fordern. Es ist alles Liebe.

 

Sr. M. Franziska schreibt am 27. Mai 1983 in ihr Tagebuch: „Ich erkenne, daß ich gar nichts tun kann zu diesen Gnaden und Jesus sie mir ganz von sich aus schenkt, ohne daß ich darauf gefaßt bin.“

 

Ihr Eintrag vom 6. Januar 1983 war ähnlich: „Was ich auch betete, Jesus schwieg. Da hilft keine Anstrengung, kein einziges Gebet, damit Jesus wieder aus dem Schweigen hervortreten möchte. Vielleicht soll ich den Unterschied deutlich sehen, daß alles, was Er mir an Gnaden geschenkt hat, wirklich von Ihm kommt und nicht aus meiner Einbildung.“

 

 Was wir tun können: Die Liebe Gottes zu uns annehmen und in „Kontakt“ mit Ihm bleiben.

 

 

 

Anbetung: Jesus eine Freude schenken

Bei der Anbetung geht es nicht darum, sich einen Verdienst zu erwerben oder eine Pflicht zu erfüllen. Es geht viel mehr darum Ihn einfach zu Lieben, Ihm eine Freude zu bereiten und Zeit mit Ihm zu verbringen.

 

Auch, wenn wir nicht wie Sr. M. Franziska die Gnade der direkten Schau haben, dürfen wir durch die Aussagen von ihr dem Geheimnis der Anbetung näher kommen. Am 1. April 1982 schreibt sie in ihr Tagebuch: „Bei der Betrachtung am Abend vor dem ausgesetzten Allerheiligsten betete ich zuerst nur immer mit eigener Anstrengung, als plötzlich der Herr – und das ist eine ganz andere Dimension, es kommt auf einmal etwas von ´drüben`auf mich zu, es kommt nicht aus mir und meiner Anstrengung, es geht etwas auf wie ein Vorhang, und dann sehe ich und erkenne ich etwas, was vorher nicht da war. Jesus teilt mir im Schauen oder mit Worten etwas mit, was ich nicht selbst erreichen kann -, der Herr aus der heiligen Hostie mir zeigte oder kundgab, wie sehr er sich freut, wenn wir Ihn anbeten …“

 

 

 

Aus Anbetung wächst Liebe

Die Liebe zu Gott ist nicht vollkommen, wenn sie nicht die Liebe zu unseren Mitmenschen umschließt. Wenn ich mich nach einer Stunde Anbetung fromm fühle und darüber nicht mehr die Notwendigkeit der Vergebung gegenüber meinem Nächsten sehe, ist etwas falsch gelaufen. Gott möchte uns eine vollkommene Liebe schenken.

 

Gemäß dem Tagebucheintrag vom 27. November 1983 sicherte der Herr Sr. M. Franziska zu: „Du hast doch die Liebe Meines Herzens, die Ich dir gegeben habe und mit der du sie (die Menschen) lieben kannst.“

 

Stellen wir uns immer wieder die Frage: Liebe ich oder bin ich in meinem Denken und Handeln noch zu sehr auf mich selbst bezogen?

 

Jesus Christus hilft uns gerade durch die Anbetung, in der Gottes-, Nächsten- und Feindesliebe zu wachsen.

 

 

 

An andere denken – auch an Priester und Ordensleute

Die Anbetung schenkt uns die Möglichkeit auch für andere zu beten. So viele Menschen brauchen unser Gebet. Die Gottesmutter sagte in Fatima, dass so viele Menschen verloren gehen, weil niemand für sie betet.

 

Sr. M. Franziska schreibt: „Abends beim Rosenkranzbeten … schenkte mir Jesus eine so glühende Liebe zu allen Seelen, die ich zu retten verlangte, besonders meine Jugendlichen, die ich zu unterrichten habe, daß ich an den heiligen Paulus denken mußte, der sagte: ´Gott ist mein Zeuge dafür, daß ich mich in der Liebe zu Christus nach euch allen sehne.` Ja, ich erkannte, wie ich sie alle so sehr liebe, weil ich allen, auch den Widerspenstigen, die Freude an Jesus und das Heimfinden zu Ihm so sehr wünsche.“

 

Ganz besonders benötigen Priester und Ordensleute unser Gebet. Sie stehen in einem ungeheuren Spannungsfeld. Oft fehlt die Zeit zum Gebet oder sie werden von den Menschen zu falschen Entscheidungen gedrängt. Auch der Teufel wirbt um die Multiplikatoren der „Sache“ Gottes. Die Zeit vor dem Allerheiligsten sollten wir auch nützen, für Priester und Ordensleute zu beten. Könnte es nicht auch sein, dass Gott von Ihnen eine geistige Mutterschaft für einen Priester wünscht. Spüren Sie diesem Gedanken einmal im Gebet nach. Wie das geht? Ganz einfach! Schenken Sie einfach einem Priester (Sie können selbst einen auswählen, oder die Wahl Gott überlassen) Ihr Gebet und Ihre alltäglichen Sorgen. Weltweit gibt es ca. 400.000 Priester…

 

Gott wartet auf unser Fürbittgebet für unseren Nächsten.

 

 

 

Mit Maria anbeten

Jesus liebt seine Mutter. Am Kreuz gab er Maria auch uns zur Mutter. Als unsere Mutter möchte sie uns den Weg unseres Lebens weisen. Sie liebt uns unendlich. Beten wir mit Maria zu Jesus.

 

Sr. M. Franziska schreibt dazu einige Sätze, die ihr Jesus eingibt, in ihr Tagebuch: Am 7. Januar 1979 fordert Er sie auf: „Ich will, daß du meine heiligste Mutter sehr innig verehrst.“ Am 6. Mai 1979 sagte der Herr zu ihr: „Meine heiligste Mutter wird dir helfen, dein Werk und deinen und Meinen Auftrag zu erfüllen.“ – „ Meine Mutter hilft dir, geh zu meiner Mutter!“ (beim Rosenkranzbeten am 13. Juni 1984) Am 5. August 1978 sagte Jesus bei der heiligen Kommunion: „Meine Mutter bittet immerfort für dich!“ Und am 29. Juli 1981 lesen wir: „Dann sah mich die liebe Muttergottes so liebevoll und innig an – und zwar im Geist sah ich sie so liebenswert und voll mütterlicher Güte und Milde, so voll Verständnis und zugleich so hoch erhaben, wie nur Maria sein kann, keine andere Mutter, und sie war so lieblich und schön, daß ich mich ganz zu ihr hingezogen fühlte…“

 

Nehmen wir die ausgestreckte Hand Mariens an: Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

 

 

 

Rosenkranz und Anbetung

Unzählige Heilige, Seelenführer und Päpste riefen und rufen zum Beten des Rosenkranzes auf. Bis zum persönlichen Beten des Rosenkranzes kann es jedoch ein weiter Weg sein. Manchmal wird es als Plappern abgelehnt, anderen kommt darin die Gottesmutter Maria zu oft vor und wieder andere finden es einfach zum Gähnen…

 

Vorab sei gesagt: Das, auf den Weg machen, lohnt sich!

 

Das Rosenkranzgebet ist eine Betrachtung des Leben Jesu. Mit den zwanzig Geheimnissen (siehe Seite    ) erleben wir die gesamte Heilsgeschichte vor unserem inneren Auge. Die Mutter unseres Heilandes führt uns dabei anhand der Ave Maria. Es gibt keine bessere Führerin um das Leben Jesu zu betrachten, als die Hand Seiner Mutter. Wem dies zu unlogisch und unglaubwürdig klingt, sollte sich trotzdem darauf einlassen. Wir dürfen einfach um die Hilfe beim Rosenkranzbeten bitten. Eine große Hilfe ist das Rosenkranzbeten vor dem Allerheiligsten. Hier fällt es uns leichter, die einzelnen Stationen im Leben Jesu zu betrachten. Wir dürfen z.B. beim Geheimnis, „…der von den Toten auferstanden ist.“ mit großer Freude zur Hostie oder eben in Richtung des Tabernakels blicken und wissen, dass die Hostie, wirklich dieser selbe Jesus ist, aus dem Grab erstanden ist. Diese direkte Beziehung können wir bei jedem Geheimnis knüpfen. Immer haben wir die Person, um die es geht, mit Leib und Seele vor und mit uns. Wir dürfen die einzelnen Geheimnisse gerade zu mit IHM durchleben. Dies ist ein wunderbares Zwiegespräch: Jesus, Maria und ich.

 

Eine schöne Stelle im Tagebuch von Sr. M. Franziska vom 16. Juli 1979: „Jesus war so fern und wurde immer ferner… Abends beim Rosenkranzbeten bat ich die liebe Muttergottes während des Gesätzchens von der Heimsuchung, daß sie doch Jesus für mich bitten möge, diese Fremdheit und Dunkelheit wegzunehmen, und ich ging neben ihr her auf dem Weg zu Elisabeth und bat sie immerfort, indem ich ihr meine Traurigkeit anvertraute. Auf einmal schenkte sie mir die beglückende, tiefe Einsicht, daß Jesus nur verborgen ist, damit ich mit Ihm leide und daß Er mich gerade in diesem Leiden mit Ihm sehr liebe. Da war alles wieder gut.“

 

Wir dürfen und sollen die Worte, die wir im Gebet sprechen, wörtlich nehmen. Gott hört uns wirklich. Gebete, von denen wir nicht erwarten, dass Gott sie hört, sind ohne Vertrauen und in den Wind gesprochen – wobei Gott auch manchmal in den „Wind“ hört…

 

Ein kleiner Hinweis auf so manches – unserer Meinung nach – nicht erhörte Gebet: Auch Eltern erfüllen nicht jede Bitte ihrer Kinder. Erfahrung, Weitblick und Liebe führen zu so manchem Nein. Trotzdem weiß das Kind, dass es nicht in den „Wind“ gesprochen hat.

 

Anbetung in den heiligen Sakramenten

In den sieben Sakramenten (Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Priesterweihe und Ehe) erleben wir die tiefste Form der Anbetung und der Begegnung mit dem allmächtigen und dreifaltigen Gott. Wir dürfen die direkte Berührung mit dem Himmel erfahren. „Die sieben Sakramente sind die Zeichen und Werkzeuge, durch die der Heilige Geist die Gnade Christi, der das Haupt ist, in der Kirche, die sein Leib ist, verbreitet.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, vgl. Nr. 774)

 

 

 

Anbetung während der Feier der heiligen Eucharistie

Es erklärt sich selbst, dass während der Eucharistiefeier, also bei der unblutigen Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers und der Auferstehung unseres Heilandes, Jesus Christus, am Altar in unmittelbarer Nähe, die Begegnung mit Ihm sehr intensiv werden kann. Jesus und der „Himmel“ sind vor und mit uns. In der Gemeinschaft der Gläubigen begegnen wir Ihm, danken wir Ihm und dürfen Ihn, wenn wir die richtige Gesinnung im Herzen tragen und ohne schwere Sünde sind, auch in uns aufnehmen. Wir dürfen uns geradezu mit Ihm verschmelzen – eins werden. An dieser Stelle versagen unsere Worte und unsere Gedanken. Der Geist Gottes tut nun sein Werk in uns. Wir öffnen uns nur diesem heiligen Geschehen.

 

Sr. M. Franziska wurde von Gott berufen und auserkoren, für und mit der heiligen Eucharistie zu leben. Er zeigte ihr so Manches, was unserem Auge verschlossen bleibt. Gott sucht sich durch die gesamte Geschichte immer wieder Menschen aus, denen Er ein Stück des Himmels auf dieser Erde erfahrbar macht. Es sind Gnadengeschenke Gottes. Er selbst sucht sich diese Menschen aus, denn nicht jede Person wäre dazu geeignet. Oft sind es unscheinbare Menschen, die in ehrlicher Demut vor Gott leben, Missverständnisse in Treue zu Gott aushalten und eine große Liebe zu Gott und dem Nächsten leben. Als Hilfe für uns, zur tieferen Mitfeier der heiligen Eucharistie und zur tieferen Anbetung nun eine kleine Auswahl aus dem Tagebuch der Schwester:

 

„Bei der heiligen Wandlung war Jesus wunderbar da in Majestät und Glanz und Licht und Schönheit, so voll Hoheit und Anmut zugleich, daß es unaussprechlich ist – wie Er beim Letzten Abendmahl selbst die Worte der Einsetzung spricht, ich spürte, dass Er mir zeigen wollte, wie Er Sein ganzes Leben in der Eucharistie wiederholt.“ (24. Dezember 1978)
 

„Bei der heiligen Wandlung sah ich Jesus im grünen Messkleid des Priesters.“ (18. Januar 1976)

 

„Dann kam die Wandlung des Brotes, und der Priester hob und senkte wieder den heiligsten Leib des Herrn. Da sah ich Jesus so erhaben und voll höchster Majestät im weißen Gewand, ohne daß ich Seine ganze Gestalt wahrnahm, denn es war mehr Geist und Mitteilung als eine volle Gestalt. Es war mehr Sein heiligstes Haupt als Seine ganze Gestalt, die ohne Raum einfach über dem Altar oder vom Altar herab sich bewegte und doch am Altar blieb.“ (14. Juni 1984)

 

„Während der heiligen Wandlung des Brotes sagte Jesus auf einmal so innig und zart mit einer tiefen zärtlichen Bewegung Seines Gemüts: ´Ich schenke dir Meinen gekreuzigten Leib und Mein vergossenes Blut als Mein ganz persönliches Geschenk.`“ (5. Februar 1984)

 

„Da auf einmal, ohne daß ich gefasst war, stand Jesus groß im goldenen glänzenden Messkleid da, als der Priester mit dem Kelch und der Patene sprach: ´Durch Ihn und mit Ihm und in Ihm…`, und auf einmal war es nicht mehr N., der Kelch und Patene erhob, sondern Jesus selbst, zum Himmel, d.h. zum Vater aufschauend, so majestätisch wunderbar und erhaben und zugleich so anziehend und liebenswert für alle Menschen, daß ich aus dem Staunen und Schauen nicht herauskam. …“ (10. Mai 1983)

 

„Da schenkte mir der Herr ein Licht bei der Erhebung des Kelches: ´Sieh, Mein heiligstes Blut wäscht immer und jederzeit wieder all deine Sünden ab`, sagte der Herr, und ich wußte, daß ich gerade diese täglichen Verkehrtheiten und täglichen Sünden immer wieder und gleich nachher zu Ihm bringen dürfe, daß Er sie abwäscht mit einem Tropfen Seines heiligen Blutes…“ (11. April 1982)

 

„Bei der Kommunionbank, noch vor dem Empfang der heiligen Kommunion…, sah ich Jesus auf einmal im grünen Messkleid des Priesters vor uns, dornengekrönt, aber ich spürte Seine Liebe, und mein Herz jauchzte vor Glück, weil ich Ihn sehen durfte.“ (26. Juni 1983)

 


Hinweis: Die Schwester hat Jesus in der heiligen Hostie in unaussprechlichem Lichtglanz und grandioser Herrlichkeit geschaut, und sie war und blieb von dieser Schau so überwältigt, dass sie Ihn nur in tiefster Ehrfurcht anbeten und empfangen konnte. Das musste sie auch nach außen zeigen. Sie konnte nicht anders, nur kniend empfing sie Ihn, wollte Ihn nicht mit der Hand nehmen. Das hat sie ihr ganzes Leben lang durchgehalten - trotz aller Hemmungen, auffallen zu müssen.

 

                                                                              

 

„Bei der Danksagung sagte der Herr: ´Sage Mir heute gar nichts, fühle und schaue nur Meine Freude, die Ich empfinde über Mein Dasein in der heiligen Hostie für euch!`“ (20. Juni 1981)

 

„ … Danach bei der heiligen Kommunion, als die heilige Hostie in meinem Mund war, sagte der Herr: ´Du mußt Mich viel wirklicher nehmen, du mußt ständig Meine ganze Wirklichkeit, Mein wirkliches Bei-Dir-Sein vor Augen haben.`“ (25. Juli 1983)

 

„Da schenkte mir Jesus eine tiefbeglückende Schau Seiner allerheiligsten Menschheit: Es war wunderbar, wie Er selbst im weißen Gewand vom Tabernakel herabstieg, voll unendlichen Wohlwollens, nicht nur für mich, sondern für alle Menschen, wenn ich auch allein in der Kirche war …“ (23. April 1982)

 

„Bei der Danksagung hörte oder sah ich die Worte: ´Du ahnst nicht, wie tief und innig Ich mit dir vereinigt bin, wenn du Mich in der heiligen Kommunion empfängst. Es ist eine so tiefe und wahrhafte Vereinigung, daß es ganz bedeutungslos ist, ob du dabei etwas empfindest und hörst oder nicht.“ (10. Juli 1981)

 

Wir sehen die Wirklichkeiten in der heiligen Eucharistie nicht in dieser Deutlichkeit. Wir haben nur den menschlichen Blick. Gott hat uns aber durch Sr. M. Franziska und durch viele andere von Gott ausgewählte glaubwürdige Menschen, den Schleier ein wenig geöffnet, um uns das Glauben zu erleichtern. Wenn wir uns auf das wirkliche Mitfeiern der heiligen Eucharistie einlassen, erleben wir – trotz dem Schleier – die tiefe Wirklichkeit dieses Geheimnisses. Die heilige Eucharistie ist das größte Geschenk, das wir uns regelmäßig schenken lassen können. Eine Heilige Messe ist mehr wert, als alle Schätze der Welt gemeinsam. O Jesus, wenn wir nur dieses Geschenk häufiger und mit größerer Freude annehmen würden.

Herr Jesus Christus, öffne unser Herz immer mehr für Deine Gnadengeschenke.

 

 

Die Barmherzigkeit Gottes

Bei Gott finden wir Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Aufgrund unserer Fehler und Sünden müssen wir mehr auf die Barmherzigkeit Gottes als auf die Gerechtigkeit unsere Hoffnung setzen. Gott weiß um unsere Schwächen. Er schenkte uns deshalb das Bild des barmherzigen Vaters und des verlorenen Sohnes. Immer wieder dürfen wir auf den barmherzigen Jesus zueilen und Seine Nähe und Vergebung suchen. Hierzu hat Jesus uns die Beichte geschenkt – die Vergebung der Sünden durch den Priester. Oft schaffen wir diesen Weg jedoch nicht sofort. Dann kann es eine Hilfe sein, wenigstens einen Blick auf Jesus im Tabernakel zu werfen und Ihn um Hilfe in unserer Sünde zu bitten.

 

Die Worte, die Sr. M. Franziska am 11. Juli 1981 in ihr Tagebuch schrieb sollen uns Mut machen: „Heute bei der Danksagung sah ich auf einmal tief hinein in Jesu allerheiligstes Herz, und Jesus sagte mit unaussprechlicher Güte und Liebe: ´Sieh, wie barmherzig Mein Herz ist! Sieh Meine Barmherzigkeit!`“

 

Jesus Christus wartet auf unsere Annahme Seiner Barmherzigkeit. Er wünscht dazu unsere Umkehr oder wenigstens, dass wir unser Herz, so gut wir eben können, dazu öffnen. Und Er wünscht auch, dass wir mit unseren Mitmenschen barmherzig sind.

 

Bei der Anbetung dürfen wir uns ganz in die Barmherzigkeit Gottes werfen.

 

Siehe Rosenkranz zur göttlichen Barmherzigkeit …

 

 

Anbetung trotz Sünden und Fehler

Unser größtes Missgeschick wäre, wenn wir uns aufgrund unserer Fehler und Sünden nicht mehr in Gottes Nähe wagen würden. Woher soll sonst die Hilfe kommen? Gott weiß um unsere Schwächen.

 

Am 2. Oktober 1981 schrieb Sr. M. Franziska in ihr Tagebuch: „Jesus schwieg fast die ganze Danksagung, als ich Ihm meinen Schmerz und meine Verzagtheit über meine immer gleichen Sünden und Fehler erzählte. Auf einmal sagte der Herr ganz einfach und klar, aber so tief, daß es mir durch die Seele ging, ganz anders, als wenn ich es mir selbst gesagt hätte: ´Es ist nicht gut, wenn Ich dich ganz von deinen Fehlern befreie (ich klagte Ihm, dass alle Verkehrtheit bei mir aus meinem Egoismus komme), sonst hast du keine Demut.`“

 

Wir alle stehen als Sünder vor Gott. In der heiligen Situation der Anbetung wird uns dies oft deutlicher bewusst, als im Rummel des Alltags.


 

 

Anbetung: Gottes Wille und mein Wille

Bei der Anbetung haben wir die große Chance, unseren Willen und den Willen Gottes in Einklang zu bringen. Durch Seine große Nähe fällt es uns leichter, zwar um die Erfüllung unserer Anliegen zu beten, aber dennoch darin einzustimmen, dass nichts außerhalb des Willen Gottes mit uns geschehen soll. Was soll die beste Gebetserhörung, wenn dadurch nicht mehr der Wille Gottes geschieht… Welche schlechten Folgen könnte es haben!? Trotzdem dürfen wir mit starken Bittgebeten vor Ihn treten. Er hat es uns selbst empfohlen. Er selbst will es so.

 

Im Tagebuch der Sr. M. Franziska lesen wir am 8. Oktober 1982: „Bei der Danksagung sagte Jesus: ´Viel wichtiger, als daß du Mich siehst, ist, daß dein Herz mit Meinem Herzen die gleiche Gesinnung verbindet.`“

 

Am 3. Juni 1981 schreibt sie: „Da sagte der Herr, indem Er mir ein Bild Seiner heiligsten Anwesenheit schenkte: ´Wer Meinen Willen tut, der schenkt Mir die meiste Ehre und alle Liebe, die nur möglich ist, denn wenn der Mensch ganz tut und will, was Gott will, erkennt er Ihn als seinen höchsten Herrn an und lebt vor Ihm in der Haltung der Demut.`… Dann schenkte mir Jesus ein großes Verlangen, immer und überall Seinen heiligsten Willen zu tun.“

 

Die gleiche Gesinnung kann bedeuten, dass wir den Willen Gottes akzeptieren und versuchen ihn (den Willen Gottes) zu lieben – mit aller Konsequenz.

Anbetung ohne Worte

Es wird erzählt, dass der heilige Pfarrer von Ars über einen Bauern verwundert war, der zwar oft in der Kirche war, der aber, so schien es, nicht betete. Als ihn Pfarrer von Ars darauf ansprach, sagte der Bauer nur: „Er schaut mich an und ich schaue Ihn an.“

 

Ein Erlebnis von Sr. M. Franziska, das sie am 20. Juni 1981 in ihrem Tagebuch niederschrieb: „Bei der Danksagung sagte der Herr: ´Sage Mir heute gar nichts, fühle und schaue nur Meine Freude, die Ich empfinde über Mein Dasein in der heiligen Hostie für euch!`“

 

Es ist wie in einer tiefen Freundschaft: Manchmal sind weniger Worte mehr. Es genügt zu wissen, dass der andere für mich da ist, dass er mich liebt und mich versteht.

 

 

 

Wer glaubt ist nie allein

Diese Worte von Papst Benedikt XVI. gelten ganz besonders für die Anbetung und die Teilnahme an der heiligen Messe. Unsere Gebete sind immer im großen Verbund aller Gläubigen zu sehen. Sie werden von den Engel und Heiligen umrahmt. Auch unsere lieben Verstorbenen dürfen wir zu unserem Gebet „einladen“. Und das Wichtigste: Der dreifaltige Gott ist ganz Ohr. Es ist wirklich so, dass Gott gerade beim Gebet uns so gegenübersteht, als ob jetzt nur ich wichtig bin. Diese Nähe ist ein Wunder der Liebe Gottes. Wir dürfen uns dies auch bildlich vorstellen.
 

In Sr. M. Franziskas Tagebuch lesen wir am 16. April 1981: „Als ich auf den Tabernakel hinsah (denn am Gründonnerstag gibt es keine Aussetzung), da sagte die Stimme ganz laut und deutlich und dabei war es, als ginge die Tabernakeltür auf, so unmittelbar war Jesus da: ´Du darfst nie mehr einsam sein, denn derselbe, der für dich Todesangst gelitten hat, ist auch im Tabernakel ständig für dich da und teilt alles mit dir.` …“

 

Manchmal möchte Gott seine Einsamkeit mit uns teilen. Am 14. April 1982 lesen wir im Tagebuch: „Habe Ich dich nicht gebeten, diese Einsamkeit mit Mir zu tragen?“

 

Welch tiefe Verbindung Jesus in seiner Einsamkeit und durch die heilige Eucharistie mit Sr. M. Franziska einging, lesen wir in ihrem Eintrag vom 9. Oktober 1982: „Ich sei für Ihn wie ein Fenster, durch das Er gleichsam ´herausschauen` könne, wie Er wirklich sei, und dieses Fenster, mich, habe Ihm der Vater geschenkt als Trost in Seiner Einsamkeit in der heiligsten Eucharistie. Es wäre unsagbar überheblich, es selbst so auszudrücken, aber Jesus zeigte es Mir, ohne daß ich es verstand…“
Gerade dort, wo das Allerheiligste aufbewahrt wird, begegnen sich – für uns noch unsichtbar – Himmel und Erde. Unsere Einsamkeit darf sich mit der Einsamkeit Jesu zur vertrauten Zweisamkeit entwickeln.

 

 

 

Hingabe, Leiden und Opferbereitschaft

Es fällt schwer, über diese Dinge zu schreiben. Letztendlich begleitet Gott jede einzelne Seele in diesem Punkt selbst. Es könnte sonst leicht geschehen, dass wir Angst bekommen oder uns vor schweren Leiden fürchten. Sicherlich sollte jeder Mensch sich ganz dem Willen Gottes hingeben, opferbereit leben und dem Plan Gottes gemäß auch Leiden annehmen. Dies geschieht aber in ganz unterschiedlicher Art und Weise. Üblicherweise sind es die alltäglichen Sorgen, Probleme und Schwierigkeiten, die uns begegnen und die wir aus Liebe zu Gott und dem Nächsten annehmen sollen. Der dreifaltige Gott ist ein Gott der Liebe. Er überfordert nicht! Von den Heiligen wissen wir, dass viele das Leiden für und mit Christus als die Krönung ihrer Gottesliebe erlebten. Der heilige Franz von Assisi schreibt in seinem Sonnengesang: „Gelobt seist Du, mein Herr, durch jene, die aus Liebe zu Dir vergeben und Schwächen tragen und Trübsal. Selig, die harren in Frieden. Du, Höchster, wirst sie einst krönen.“

 

Am Beispiel der Sr. M. Franziska können wir erfahren, dass die richtig verstandene Hingabe und das mit Gott getragene Leiden nicht zu Traurigkeit führen und nicht zu Angst. Im Gegenteil, Sr. M. Franziska erfährt in ihrem Mitleiden mit Christus große liebende Sehnsucht und Geborgenheit. Sie möchte letztendlich sogar mit Jesus Christus den Schmerz teilen. Aus Liebe und zum Heil anderer Seelen.

 

Einige Zitate aus ihrem Tagebuch:

 

„Ich will im Schweigen Jesu und in den kleinen Missstimmigkeiten des Tages teilnehmen an Jesu spitzen Dornen, die Ihn so geschmerzt haben, und ich bin damit zufrieden.“ (10. November 1981)
 

„Er will, daß ich heute die Dornenkrone mit Ihm teile.“ (17. Dezember 1977)

 

„Bei der Danksagung war es zunächst sehr dunkel. Aber am Schluss brach Jesus mir auf einmal einen Dorn aus Seiner Krone, und ich verstand, als Er ihn mir gab, dasß ich diesen Dorn heute gern aus Seiner Hand annehmen solle, und ich nahm es mir auch vor und nahm ihn gern.“ (8. Mai 1980)

 

„Jesus will mich ganz ausdrücklich als Gefährtin Seines Leidens in der Eucharistie haben.“
(8. April 1979)

 

„Auf einmal weiß ich meine Berufung wieder: mit dem gedemütigten Jesus in der heiligen Hostie ganz klein werden und sein und nichts wollen, als dort bei Ihm zu sein.“ (25. Oktober 1978)

 

„Da sagte der Herr auf einmal: ´Fürchte nichts, wenn du mit Mir hingeopfert wirst, denn dann werde ich mit Meiner Gegenwart und Kraft so übermächtig in dir sein, daß nicht du, sondern in Wahrheit Ich hingeopfert werde.`“ (19. Januar 1983)

 

 

 

Anbetung zuhause

Die eucharistische Anbetung geschieht vor dem Tabernakel in der Kirche. Manchmal besteht diese Möglichkeit aber nicht. Sei es, dass unser Tagesablauf es nicht zulässt, keine Kirche in der Nähe ist oder andere Gründe es verhindern.

 

Wir dürfen uns darüber freuen, dass wir uns vor jedem Kreuz niederknien können und Gott anbeten dürfen. Unsere Hausgebete am Morgen, mittags und am Abend sind Anbetung: Morgengebet, die Aufopferung des Tagwerkes, der Segen mit dem Weihwasser, Gebete vor und nach dem Essen, Gebet und Gewissenserforschung vor dem Schlafengehen, Angelusgebet, Rosenkranzgebet, Gebete zur Gottesmutter, unserem Schutzengel, zu den Namenspatronen, für die armen Seelen im Läuterungszustand, die Bitte um den Heiligen Geist, usw. Alle unsere Gebete dienen der Anbetung. Diese persönliche Zuneigung zu Jesus Christus – gleich an welchem Platz – ist uns geschenkt. Gott erwartet uns überall. Seine Liebe lächelt uns immer zu. Seine Freude wartet auf uns.

 

Dazu Sr. M. Franziska in ihrem Tagebucheintrag vom 20. Mai 1981: „Dann sagte der Herr: ´Ich möchte eine immerwährende Anbetung von dir`, und ich sah ein, wie Er diese Anbetung meinte: mich nicht mit meinem kleinen Ich zu befassen, sondern alles für Ihn zu tun, immer auf Ihn alleine zu achten und zu schweigen, wenn es gut und gewollt ist.“ – „Bei der Danksagung am 20.April 1982 ließ mich der Herr mit Ihm fühlen, wie Ihn meine Anbetung freut, die ich Ihm schenke. Es war ein ganz inniges Mitverkosten Seiner Freude. Ich will heute gleich ganz besonders damit beginnen, Jesus den ganzen Tag in all meinen Pflichten und Werken immer anzubeten und alles zu Seiner Anbetung zu machen, weil ich gesehen habe, wie es Ihn freut.“

 

 

 

Anbetung durch alles Schöne und Gute

Für unseren Alltag ist es schön, Gott hinter allem Schönen und auch hinter unserem Alltag zu wissen. Die Natur ist ein Geschöpf Gottes. Dieses Wissen führt mich zu einem sensibleren Umgang mit diesem Geschenk Gottes. Alles, was wir in Freizeit, Familie und Beruf schaffen und erleben, wurde möglich durch den Schöpfer-Gott. Wenn wir das aus diesem Blickwinkel betrachten, können wir dahinter Gott und seine Größe erkennen. Auch dies ist eine Form der Anbetung im Alltag. Unser Egoismus wird dabei kleiner.

 

 

 

Anbetung als Bürde und Last

Das Gespräch mit Jesus Christus sollte uns eine Freude sein. Wie ist es in der Realität? Manchmal zwingen wir uns zum Gebet oder beten aus „Gehorsam“. So mancher betet, um Gott milde zu stimmen. Wieder andere beten vielleicht sogar mit Widerwillen oder weil sie sonst „Ärger“ mit ihrem Gewissen haben.

 

Auch von Heiligen wissen wir, dass das Gebet oft sehr trocken war. Sie empfanden es über lange Zeit als „Einbahnstraße“. Sie spürten keine wirkliche Begegnung mit Gott.

 

Beten soll nicht zum Zwang werden. Beten erfordert in so mancher Situation aber auch ein Durchhaltevermögen. Wir dürfen uns selbst bei Schwierigkeiten mit dem Beten an Gott wenden. Wir bitten Ihn dann, dass Er in uns betet. Seine Liebe und Freude soll durch uns durch scheinen. Er möge uns beten lehren. Jede Situation mag anders sein. Mit dem Beten aufhören sollten wir aber nicht. Es gibt da jemanden, der uns mit den verschiedensten Mitteln vom Gespräch mit Gott abhalten will: Es ist der Teufel. Ihm sollten wir keinen Gefallen tun…

 

Wenn wir um die Existenz Gottes wissen und daran glauben, ist das Gespräch mit Gott, bzw. die Anbetung eine logische Folgerung. Unser Gebet ist – wenn uns aktuell die Freude dazu fehlt – durch unsere Liebe und Dankbarkeit zu Gott getragen.

 

Ohne Zweifel! Ein Gebet mit brennendem Herzen ist wunderbar. Ein Gebet aus Treue kommt aber ebenso bei Gott an.

 

Wichtig ist, dass wir Gott um Sehnsucht und Liebe zu IHM bitten.

 

 

Warum es eucharistische Wunder gibt – das Wunder von Lanciano

Durch die gesamten 2000 Jahre der Kirchengeschichte haben immer wieder Gläubige und sogar Priester an der Echtheit der Wandlung des Brotes in den Leib Christi und des Weines in das Blut Christi gezweifelt. Nach menschlichem Ermessen ist diese Wandlung, die sich so in jeder heiligen Messe vollzieht, nicht möglich. Doch bei Gott ist nichts unmöglich.

 

Immer wieder hat uns Gott selbst geholfen derartige Zweifel zu besiegen. Durch die zweitausendjährige Geschichte der Kirche durften immer wieder Menschen die Echtheit der Verwandlung erleben. Meist in persönlichen Offenbarungen – wie z.B. bei Sr. M. Franziska Senninger – immer wieder aber auch in einer für alle Menschen erkennbaren Form. Diese Wunder gibt es bis heute.

 

In diesem Büchlein soll es nicht um die verschiedensten Wunder gehen, dennoch soll wenigstens das wohl berühmteste eucharistische Wunder beschrieben werden. Dieses Beispiel ist alleine durch seine Existenz als Wunder zu erkennen. Unzähligen Menschen hat es schon geholfen, den Glauben an die Eucharistie zu vertiefen:

 

Es geschah in der Stadt Lanciano, in den italienischen Abruzzen. Im achten Jahrhundert zweifelte dort ein Mönch, dass das Brot in den Leib Christi und der Wein wirklich in sein Blut verwandelt wird. Da sah er plötzlich während der heiligen Messe, nachdem er die Wandlungsworte gesprochen hatte, dass die Hostie sich in Fleisch und der Wein sich in Blut verwandelt hatte. Erschrocken und verwirrt von so einem großen Wunder stand er lange regungslos da, ehe er mit Tränen in den Augen ausrufen konnte: „Ihr glücklichen Anwesenden! Um meinen Unglauben zu beschämen, hat sich Gottes Güte in diesem heiligsten Sakrament enthüllt und es meinen Augen sichtbar gemacht. Kommt Brüder, und betrachtet unseren Herrn, der uns ähnlich geworden ist!“ Sogleich zeigte er dieses Wunder den Umstehenden und dann dem ganzen Volk. Schnell verbreitete sich die Kunde von dem Geschehenen und rasch setzte eine große Wallfahrt zum Eucharistischen Wunder von Lanciano ein. Bis zum heutigen Tag ist dieses Fleisch noch unversehrt. Auch das Blut ist erhalten; es ist in fünf ungleiche Teile geteilt, die alle zusammen ebensoviel wiegen wie der einzelne Teil davon.

Über all die Jahrhunderte hinweg wird das „Eucharistische Wunder von Lanciano“ von den Gläubigen nun schon verehrt. Wallfahrt und Anbetung haben nie aufgehört. Aber erst in der Neuzeit, 1970, ordnete der damalige Erzbischof von Lanciano, Pacifico Perontoni, eine eingehende wissenschaftliche Untersuchung des Fleisches und Blutes an. Und obwohl schon über eintausend Jahre seit dem Wunder vergangen waren, ließen die wissenschaftlichen Analysen durch die Universität Siena und verschiedene Fachprofessoren keinen Zweifel: Das Blut des eucharistischen Wunders ist echtes Blut und das Fleisch ist echtes Fleisch, das aus dem Herzmuskelgewebe stammt.

 

O Herr ich glaube, hilf meinem Unglauben.

 

 

Der persönliche Weg der Anbetung

Auf der Suche nach der rechten Form der Anbetung darf und soll man gute Ratschläge anderer Beter und Seelsorger annehmen oder in guten Schriften danach suchen. Oft hören wir dabei großartige Erzählungen und Erlebnisse. Leicht kann es dann geschehen, dass wir nach einem ersten Nachahmungsversuch enttäuscht sind.

 

Wichtig: Gott geht mit jedem Menschen einen ganz eigenen und persönlich abgestimmten Weg. Wir dürfen von den Heiligen und Vorbildern lernen, aber wir können ihr Leben nicht blind nachleben. Jeder hat seine eigene Berufung. Das Leben eines Heiligen bis ins Detail zu kopieren, könnte ganz gegen den Willen Gottes sein, der mit meinem Leben etwas anderes geplant hat. So ist es auch beim Beten und speziell bei der Anbetung: In der Hand Gottes sind wir geborgen und Ihm sollen wir die Führung unseres geistlichen Lebens anvertrauen. Er schenkt uns zur rechten Zeit die richtige Entwicklung in unserem Beten und Glauben. Immer wieder geht eine Türe auf, die uns dem Ewigen und Heiligen näher bringen kann. Ein Text, der uns vor zwei Jahren fremd und unpraktisch vorkam, kann heute genau passend sein. Die Annahme des Willen Gottes – gerade in schwierigen Situationen – hat häufig auch ihren Weg. Manches, das wir vom Kopf her als richtig und logisch verstehen, will in unserem Herzen erst geboren werden. Immer wieder kommen wir zu neuen und tieferen Erkenntnissen. Immer wieder treten Menschen, Texte oder Erfahrungen in unser Leben, die von Gott gesendet sind.

 

Eines bleibt immer gleich: Die Grundwahrheiten der katholischen Kirche. Daran dürfen und sollen wir uns orientieren. Das Lesen der Heiligen Schrift und des katholischen Katechismus helfen uns darin.

 

„ … Diese Freundschaft (zu Jesus Christus) lernt man in der Liebe zur heiligen Schrift, in der Liebe zur Liturgie, im tiefen Glauben, in der Liebe zu Maria …“
                                                                               (Papst Benedikt XVI.)

 

 

 

Diese Zeilen sind ein leidenschaftlicher Aufruf:

 

Jesus Christus freut sich über Ihren kurzen Gruß beim Vorbeigehen an einer Kirche. Wenn es Ihnen möglich ist, besuchen Sie den im Tabernakel wirklich leiblich gegenwärtigen und auf uns wartenden Heiland wenigstens für einen kurzen Moment. Jesus Christus ist der Mittelpunkt unseres Lebens – hier und in alle Ewigkeit. Gönnen Sie sich dieses Geschenk.

 

Anbetung beim Kirchenbesuch

Einige Ideen und Anregungen für die Zeit in der Kirche:

 

  • Wir werden uns bewusst, in welchem Umfeld wir sind und begrüßen unseren Herrn und Heiland im Tabernakel: Hier ist Jesus lebendig und wahrhaftig vor uns. Ein Gedanke an die Gottesmutter Maria, an unseren Schutzengel und an die Heiligen runden die Begrüßung ab.
  • Wir bereuen unsere Sünden und können so Gott tiefer begegnen.
  • Vorbereitete oder freie Gebete zum Dank und Lobpreis.
  • Wichtig ist die Stille, bei der der Heilige Geist zu uns sprechen kann und wir wirklich zur Ruhe kommen. Blicke zum Tabernakel. Wir dürfen alle Anliegen, Freuden und Sorgen vor Ihn legen. Versuchen wir mit dem Willen Gottes in Einklang zu kommen. Bitten wir Ihn um Seine Antwort.
  • In dieser vertrauten Haltung bitten wir Ihn, dass Er in geistiger Weise in unser Herz kommt.
  • Wir können uns einen Vorsatz für die Zeit nach der Anbetung vornehmen.
  • Zum Ende loben und danken wir Gott noch einmal und bitten Ihn um seinen Segen.

 

 

 

Einige Gebete

 

Neben dem freien Gebet helfen uns vor allem die Grundgebete und Situationsgebete. Wir finden sie in Gebetbüchern, die in der Regel in der Kirche aufliegen.

 

Wunderbar eignen sich auch das Betrachten des Kreuzweges und das betrachtende Beten des Rosenkranzes. Bei beiden Gebeten steht der im Tabernakel anwesende Heiland im Mittelpunkt. Wir sind also ganz eng mit IHM verbunden. Wir dürfen bei der Betrachtung wirklich in das Antlitz Christi blicken. Nicht auf ein Bild, sondern auf IHN, leibhaftig und ganz direkt. Wir gehen den Kreuzweg in Tuchfühlung mit IHM und durchleben sein Leben an SEINER Seite beim Beten des Rosenkranzes.

 

 

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen

 

 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen

 

 

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebendedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen

 

 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird Er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen

 

 

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Wir loben Dich, wir preisen Dich, wir beten Dich an, wir rühmen Dich und danken Dir, denn groß ist Deine Herrlichkeit: Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme Dich unser; Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet; Du sitzest zur Rechten des Vaters: erbarme Dich unser. Denn Du allein bist der Heilige, Du allein der Herr, Du allein der Höchste: Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes des Vaters. Amen

 

 

Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe. Amen

 

 

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme Dich unser.

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme Dich unser.

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: gib uns Deinen Frieden. Amen

 

 

Wachse, Jesus, wachse in mir. In meinem Geist, in meinem Herzen, in meiner Vorstellung, in meinen Sinnen. Wachse in mir in Deiner Milde, in Deiner Reinheit, in Deiner Demut, Deinem Eifer, Deiner Liebe. Wachse in mir mit Deiner Gnade, Deinem Licht und Deinem Frieden. Wachse in mir zur Verherrlichung Deines Vaters, zur größeren Ehre Gottes. Amen

  (Pierre Olivaint)
 

 

Heiligstes Herz Jesu, Quelle alles Guten, ich bete Dich an, ich glaube an Dich, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich und bereue alle meine Sünden. Dir schenke ich dieses mein armes Herz, mache es demütig, geduldig, rein und allen Deinen Wünschen entsprechend. Gib, o guter Jesus, dass ich in Dir und Du in mir lebst. Beschütze mich in Gefahren, tröste mich in Trübsal. Gewähre mir die Gesundheit meines Leibes, Deinen Segen für alle meine Werke und die Gnade eines heiligen Todes. Amen                                                    (Papst Benedikt XV.)

 

 

Seele Christi, heilige mich. Leib Christi, erlöse mich. Blut Christi, tränke mich. Wasser der Seite Christi, wasche mich. Leiden Christi, stärke mich. O gütiger Jesus, erhöre mich. Verbirg in Deinen Wunden mich. Von Dir lass nimmer scheiden mich. Vor dem bösen Feind beschütze mich. In meiner Todesstunde rufe mich. Zu Dir zu kommen heiße mich, mit Deinen Heiligen zu loben Dich in Deinem Reiche ewiglich. Amen

 

 

Gebete von Sr. M. Franziska Senninger:

 

… „Jesus Herr, ich bet´ Dich an,

lob´ und preis´ Dich wie ich kann.“ …
 

„Jesus, Herr ich liebe Dich

Und liebend Dir gehöre ich.“

 

O liebster Jesus, rein und zart,

wie süß ist Deine Gegenwart!

Und sprichst Du auch kein Wort zu mir,

Du ew´ges Wort ich danke Dir.

O Glück, dass ich Dich lieben darf,

O Glück, dass ich Dir danken darf,

auf Den ich alle Sorgen warf.

 

Gebet der Hingabe:

„Den Dorn aus Deiner Krone

O Jesus, schenkst Du mir.

Gib, dass ich dieses Kleinod
durch Klagen nicht verlier!
Dass freudig mit Dir

teile ich Deines Kreuzes Last,
da Du zu meinem Heile
so viel gelitten hast.“

 

 

Rosenkranzgebet

 

Im Namen des Vater...

Ich glaube an Gott...

Ehre sei dem Vater...

Vater unser...

Gegrüßet seist du, Maria...

 

Jesus, der in uns den Glauben vermehre.

Jesus, der in uns die Hoffnung stärke.

Jesus, der in uns die Liebe entzünde.

Ehre sei dem Vater...

 

I. Die freudenreichen Geheimnisse

Den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.

Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.

Den du, o Jungfrau, geboren hast.

Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.

Den du, o Jungfrau, im Tempel gefunden hast.

 

II. Die lichtreichen Geheimnisse

Der von Johannes getauft worden ist.

Der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.

Der uns das Reich Gottes verkündet hat.

Der auf dem Berg verklärt worden ist.

Der uns die Eucharistie geschenkt hat.

 

III. Die schmerzensreichen Geheimnisse

Der für uns Blut geschwitzt hat.

Der für uns gegeißelt worden ist.

Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.

Der für uns das schwere Kreuz getragen hat.

Der für uns gekreuzigt worden ist.

 

IV. Die glorreichen Geheimnisse

Der von den Toten auferstanden ist.

Der in den Himmel aufgefahren ist

Der uns den Heiligen Geist gesandt hat.

Der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.

Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.

 

Zwischen den einzelnen Gesätzchen  kann das Fatima-Gebet gesprochen werden: O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.

 

 

Kreuzweg

 

Herr, Du hast gesagt: „Wer mein Jünger sein will, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ In Gedanken will ich Deinen schwierigsten Weg begleiten.

Ich will bei Dir sein. Ich bin mir bewusst, dass Du diesen Weg auch wegen meiner Sünden, für mich, gegangen bist. Herr, ich bereue alle meine Sünden. Ich will neu beginnen...

 

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich.

Denn durch dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

 

V 1. Station                 Jesus wird zum Tod verurteilt

V 2. Station                 Jesus nimmt das Kreuz auf Seine Schultern

V 3. Station                 Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

V 4. Station                 Jesus begegnet Seiner Mutter

V 5. Station                 Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

V 6. Station                  Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

V 7. Station                 Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

V 8. Station                  Jesus begegnet den weinenden Frauen

V 9. Station                 Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

V10. Station                Jesus wird seiner Kleider beraubt

V11. Station                Jesus wird ans Kreuz genagelt

V12. Station                Jesus stirbt am Kreuz

V13. Station                Jesus wird vom Kreuz abgenommen

V14. Station                Jesus wird ins Grab gelegt

 

 

 

Der Rosenkranz zur göttlichen Barmherzigkeit

Ewiger Vater, ich opfere Dir auf den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, zur Sühne, für unsere Sünden und für die Sünden der ganzen Welt.


Durch Sein schmerzhaftes Leiden, hab Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt.


Heiliger Gott, heiliger starker Gott, heiliger unsterblicher Gott, hab Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt.

 

Als Rosenkranz:

Vater unser, Ave Maria, Glaubensbekenntnis

Große Einzelperlen: Ewiger Vater,...

Kleine Einzelperlen (jeweils zehnmal): Durch sein schmerzhaftes Leiden, ...

Am Ende des Rosenkranzes dreimal: Heiliger Gott, ...

 

Mit diesem Gebet kann man wunderbar das Leiden Jesu betrachten.

 

Der Rosenkranz zur göttlichen Barmherzigkeit wurde der heiligen Schwester Faustyna Kowalska von Gott eingegeben. Sie hörte in ihrer Seele die Worte: „Wer auch immer den Rosenkranz zur göttlichen Barmherzigkeit beten wird, der erfährt in seiner Todesstunde Meine große Barmherzigkeit. Die Priester werden ihn den Sündern als letzten Rettungsanker reichen. Sollte es der verstockteste Sünder sein – falls er nur einmal diesen Rosenkranz betet, wird ihm die Gnade Meiner unendlichen Barmherzigkeit zuteil. Ich wünsche, daß die ganze Welt Meine Barmherzigkeit erkennt. Unbegreifliche Gnaden will ich jenen Seelen erteilen, die Meiner Barmherzigkeit Vertrauen schenken.“ (Tagebuch der Sr. Faustina Nr. 687)

 

 

 

Jesus, ich vertraue auf DICH.

Als besondere Empfehlung:

 

„Eine Viertelstunde vor dem Allerheiligsten“

Anleitung für ein Zwiegespräch mit dem eucharistischen Herrn vom heiligen Antonius Maria Claret

 

In diesem Zwiegespräch lässt der heilige Antonius Maria Claret Jesus zu jeder einzelnen Seele persönlich sprechen:

 

„Es ist nicht nötig, viel zu wissen, um Mir zu gefallen, es genügt, dass du Mich sehr liebst. Sprich hier also einfach mit Mir, wie du mit deinem engsten Freund sprechen würdest.

 

Musst du Mich für jemanden um etwas bitten?

Nenne Mir seinen Namen und sage Mir dann, was du möchtest, das Ich jetzt für ihn tun soll. Erbitte viel! Zögere nicht zu bitten. Sprich zu Mir auch einfach und aufrichtig von den Armen, die du trösten willst; von den Kranken, die du leiden siehst; von den Verirrten, die du sehnlichst auf den rechten Weg zurückwünschst. Sag Mir für alle wenigstens ein Wort.

 

Und für dich, brauchst du für dich nicht irgendeine Gnade?

Sage Mir offen, dass du vielleicht stolz, selbstsüchtig, unbeständig, nachlässig bist … und bitte Mich dann, dir zu Hilfe zu kommen bei den wenigen oder vielen Anstrengungen, die du machst, um davon loszukommen. Schäme dich nicht! Es gibt viele Gerechte, viele Heilige im Himmel, die genau die gleichen Fehler hatten. Aber sie baten demütig … und nach und nach sahen sie sich frei davon.

Zögere auch nicht, um Gesundheit sowie einen glücklichen Ausgang deiner Arbeiten, Geschäfte oder Studien zu bitten. All das kann Ich dir geben und gebe Ich dir. Und ich wünsche, dass du Mich darum bittest, soweit es sich nicht gegen deine Heiligung richtet, sondern sie begünstigt und unterstützt. Und was brauchst du gerade heute? Was kann Ich für dich tun? Wenn du wüsstest, wie sehr Ich wünsche, dir zu helfen.

 

Trägst du gerade einen Plan mit dir?

Erzähle ihn Mir. Was beschäftigt dich? Was denkst du? Was wünschst du? Was kann ich für deinen Bruder tun, was für deine Schwester, deine Freunde, deine Familie, deine Vorgesetzten? Was möchtest du für sie tun?

Und was Mich angeht: Hast du nicht den Wusch, dass Ich verherrlicht werde? Möchtest du nicht deinen Freunden etwas Gutes tun können, die du vielleicht sehr liebst, die aber vielleicht leben, ohne an Mich zu denken? Sage Mir: Was erweckt heute besonders deine Aufmerksamkeit? Was wünschst du ganz sehnlich? Über welches Mittel verfügst du, um es zu erreichen? Sage es Mir, wenn dir ein Vorhaben schlecht gelingt, und Ich werde dir die Gründe für den Misserfolg nennen. Möchtest du Mich nicht für dich gewinnen?

 

Fühlst du dich vielleicht traurig oder schlecht gestimmt?

Erzähle Mir in allen Einzelheiten, was dich traurig macht. Wer hat dich verletzt? Wer hat deine Selbstliebe beleidigt? Wer hat dich verachtet? Teile Mir alles mit, und bald wirst du so weit kommen, dass du Mir sagst, dass du nach Meinem Beispiel alles verzeihst, alles vergisst. Als Lohn wirst du Meinen tröstenden Segen empfangen. Hast du vielleicht Angst? Spürst du in deiner Seele jene unbestimmte Schwermut, die zwar unberechtigt ist, aber trotzdem nicht aufhört, dir das Herz zu zerreißen? Wirf dich Meiner Vorsehung in die Arme! Ich bin bei dir, an deiner Seite. Ich sehe alles, höre alles, und nicht einen Augenblick lasse Ich dich im Stich. Spürst du Abneigung bei Menschen, die dich vorher gern mochten und sich von dir entfernen, ohne dass du ihnen dazu den geringsten Anlass gegeben hast? Bitte für sie, und Ich werde sie an deine Seite zurückbringen, wenn sie nicht zum Hindernis für deine Heiligung werden.

 

Und hast du Mir nicht vielleicht irgendeine Freude mitzuteilen?

Warum lässt du Mich nicht daran teilnehmen, da Ich doch dein Freund bin? Erzähle Mir, was seit dem letzten Besuch bei Mir dein Herz getröstet und dich zum Lächeln gebracht hat. Vielleicht hast du angenehme Überraschungen erlebt; vielleicht hast du glückliche Nachrichten erhalten, einen Brief, ein Zeichen der Zuneigung; vielleicht hast du eine Schwierigkeit überwunden, bist aus einer ausweglosen Lage herausgekommen. Das alles ist Mein Werk. Du sollst Mir einfach sagen: Danke, Mein Vater!

 

Willst du Mir nichts versprechen?

Ich lese in der Tiefe deines Herzens. Menschen kann man leicht täuschen, Gott aber nicht. Sprich also ganz aufrichtig zu Mir. Bist du fest entschlossen, dich jener Gelegenheit zur Sünde nicht mehr auszusetzen, auf jenen Gegenstand zu verzichten, der dir schadet, jenes Buch nicht mehr zu lesen, das deine Vorstellungskraft gereizt hat, mit jenem Menschen nicht mehr zu verkehren, der den Frieden deiner Seele verwirrt? Wirst du zu jenem anderen Menschen wieder sanft, liebenswürdig und gefällig sein den du bis heute als Feind betrachtet hast, weil er sich gegen dich verfehlte?
Nun gut, gehe jetzt wieder an deine gewohnte Beschäftigung zurück, zu deiner Arbeit, deiner Familie, deinem Studium. Aber vergiss die Viertelstunde nicht, die wir beide hier verbracht haben. Bewahre, soweit du kannst, Schweigen, Bescheidenheit, innere Sammlung, Liebe zum Nächsten.

Liebe Meine Mutter, die auch die deine ist.

Und komme wieder mit einem Herzen, das noch mehr von Liebe erfüllt, noch mehr Meinem Geist hingegeben ist. Dann wirst du in Meinem Herzen jeden Tag neue Liebe, neue Wohltaten, neue Tröstungen finden.“

 

(Herausgegeben vom Pastoralamt der Erzdiözese Wien 1988.)
 

 

 

Sr. Maria Franziska Senninger, O.P. (1928-1985)

 

 

„ … Du bist meine Sendebotin, um den Menschen meine unendliche Majestät und zugleich Meine zärtliche Liebe zu zeigen.“

                                                                               Tagebucheintrag vom 18. Juli 1978, ihrem 50. Geburtstag

 

Schwester Maria Franziska Senninger stammte aus einer Passauer Lehrersfamilie. Sie wurde am 18. Juli 1928 in Kirchberg i.W. nahe der Stadt Regen/Bayerischer Wald geboren und am 21. Juli auf den Namen Eugenie Maria getauft. 1930 wurde der Vater an die Volksschule Oberiglbach nahe Vilshofen/Donau versetzt. Dort wuchs Eugenie glücklich und unbeschwert mit ihren zwei Geschwistern auf. Schon früh pflanzte ihr die gläubige Mutter eine kindlich fromme Liebe zu Jesus und Maria ins Herz. Im dritten Schuljahr durfte Eugenie die erste heilige Kommunion empfangen. Ein Jahr später, am 2. Juni 1938, empfing sie das Sakrament der Firmung in Vilshofen/Donau. 1939, nach der fünften Volksschulklasse, trat Eugenie in die damalige Oberschule für Mädchen in Passau-Niedernburg ein. Eugenie wurde trotz der Schikanen des damaligen NS-Regimes ein eifriges Mitglied der katholischen Pfarrjugend St. Paul. Schweres Leid traf die Familie, als der Vater im Kriegsjahr 1943 vermisst wurde. Die Mutter zog daher mit ihren Kindern nach Passau. 1947 legte Sr. M. Franziska am Gymnasium die Reifeprüfung mit gutem Erfolg ab. Bei ihrer Berufswahl entschied sie sich für das Lehramt an landwirtschaftlichen Berufsschulen.

 

Die landwirtschaftliche Ausbildung führte sie in Bauernhöfe am Chiemsee und auf die Alm bei Grassau. Es folgten zwei Jahre an der „Staatlichen Landfrauenschule“ in Miesbach. Dort hatte sie am 24. Mai 1951 bei der Fronleichnamsprozession ihr Berufungserlebnis, als sie Jesus aus der Monstranz sagen hörte: „Wenn du Mich liebst, dann kommst du.“ Dazu einige Zitate aus ihrem Tagebuch: „…Ich wußte sofort, was das bedeutete: ´um Mir nachzufolgen im Ordensstand`. Es war ein Wort, von dem ich so gebannt war, daß ich nichts anderes antworten konnte als ´ja, ich will, ich komme und folge Dir nach, o Jesus!` … Das ganze Opfer meines Lebens kam mit solcher Deutlichkeit auf mich zu – es kostete mich unsagbaren Schmerz, einen anderen Weg gehen zu müssen als meine Klassenkameradinnen … Von da an wußte ich, daß ich ins Kloster gehen solle, um Jesu Wunsch zu erfüllen, aber dann kamen Jahre so großer Einsamkeit, dass ich meinte, ohne einen Menschen an der Seite nicht auskommen zu können. …“ Während der Studienjahre in München lernte Eugenie auch die Marianische Kongregation der Lehrerinnen kennen und wurde eifriges Mitglied. Nach der ersten Staatsprüfung erhielt sie 1954 eine staatliche Anstellung als Lehrerin im Landkreis Passau.

 

Am 15. September 1955 trat sie in den Orden der Dominikanerinnen des Klosters St. Maria in Niederviehbach bei Landshut ein.

 

Bei ihrer Einkleidung erhielt sie den Ordensnamen Maria Franziska von den heiligen Wundmalen des Herrn. Zunächst behielt Sr. M. Franziska ihre bisherige Lehrtätigkeit in den Landkreisen Landshut und Dingolfing bei, wechselte aber nach der zweiten Staatsprüfung auf die Realschule über. Das Kloster Niederviehbach sandte sie 1958 an die Mädchenrealschule des Filialklosters St. Josef in Schwandorf, wo sie 26 Jahre segensreich als Lehrerin wirkte. Nebenbei betreute sie mit viel Begeisterung die Marianische Kongregation für Mädchen. Von ihren Schülerinnen wurde sie geschätzt und geliebt. Stets war sie bereit, in liebender Hingabe allen zu dienen, die ihrer schwesterlichen Hilfe bedurften.

 

Ihr Leben im Orden war von apostolischem Eifer, von einer kindlichen Liebe zur Gottesmutter Maria und einer tiefen eucharistischen Frömmigkeit geprägt. Gott beschenkte sie mit reichen mystischen Gnaden und Visionen, verbunden mit vielen inneren und äußeren Leiden. Sr. M. Franziska durfte das Geheimnis der heiligen Eucharistie nicht nur erahnen – nein, ihr ging wahrhaft der Vorhang auf. Sie durfte es schauen, verkosten und in unvorstellbarer Weise erleben. Wie es ihr göttlicher Lehrmeister wünscht, hat sie zeitlebens gehorsam und demütig darüber geschwiegen. Am 20. April 1985 ist Sr. M. Franziska im Alter von 57 Jahren nach einem, im Geist der Sühne ertragenen, schweren Krebsleiden im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regenburg zu Gott heimgegangen. Es war zugleich der Vorabend des 25-jährigen Jubiläums, ihrer ewigen Profess. Noch wenige Monate vor ihrem Tod schreibt sie in ihr Tagebuch: „Ich sah Jesus geistigerweise in einem Glanz und Licht und großer Klarheit und Wirklichkeit im Heiligen Geist, wie Er sagte: ´Diese Klarheit, dieses Licht, diese vollkommene Reinigung von allen Sünden und Unvollkommenheiten schenke ich dir.´… Ich wußte, daß Jesus mir das vor meinem Tod schenken werde, und ich sah überhaupt keine Angst mehr, nur wunderbare Gewissheit Seiner leuchtenden Worte.“

 

Seit ihrem Tod werden immer wieder Gebetserhörungen durch ihre Fürbitte bei Gott gemeldet. Ihr Grab befindet sich im Schwesternfriedhof der Dominikanerinnen in Niederviehbach.

 

Erst aus dem Nachlass der Verstorbenen durch Tagebuchaufzeichnungen von 1972 bis 1985 mit dem Verfügungsrecht für die Priorin des Klosters wurde bekannt, in welch inniger persönlicher Beziehung Sr. M. Franziska Senninger zum eucharistischen Herrn gestanden ist.

 

Als größte Gnade ihres Lebens nach der Taufgnade bezeichnet Sr. M. Franziska Senninger die einzigartige eucharistische Schau am 4. August 1958 in der Klosterkirche in Niederviehbach. Es war damals das Fest des Ordensvaters, des heiligen Dominikus. Was sie nach der heiligen Messe bei der Danksagung erleben durfte, beschreibt sie folgendermaßen: „Ich habe Ihn gesehen in Seiner unendlichen, unaussprechlichen, lichtvollen Herrlichkeit.“ In ihrem Tagebuch schreibt sie am 14. August 1982: „… nur dazu hat Er mir die Gnade gegeben, daß ich, die ich Ihn so gesehen habe (4. August 1958), ganz für Ihn da bin, weil ich Ihn so kenne wie Er in der hl. Hostie ist.“ Am 12. Oktober 1979 erlebt sie aufs Neue in ihrer Seele, was sie am 4. August 1958 mit den äußeren Augen gesehen hat, „wie Jesus sich als Gekreuzigter dem himmlischen Vater hingibt in der heiligen Hostie und ausgespannt und ausgestreckt auf dem Kreuz liegt“. Am 4. August 1976 schreibt sie in ihr Tagebuch: „Heute Gedenktag an den schönsten Tag meines Lebens, den 4. August 1958, als ich Ihn zum erstenmal in Seiner unendlichen Herrlichkeit in der Eucharistie sah…“ Dieses beglückende und ergreifende Erlebnis bestimmte und prägte ihr ganzes künftiges Leben, besonders ihre tiefe Ehrfurcht beim Empfang der heiligen Kommunion.

 

 

Gebet

(Für den Privatgebrauch)

 

Heiliger barmherziger Gott, Du hast Schwester Maria Franziska Senninger dazu berufen, für die Liebe Jesu in der heiligen Eucharistie ein Zeugnis zu geben und dadurch die Menschen zu Ihm zu führen. Durch ihre Fürbitte gewähre mir die Gnade … zu Deiner größeren Ehre und Verherrlichung. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Vater unser …           Ave Maria …                                 Ehre sei …

 

 

Bitten wir Gott, dass Sr. M. Franziska Senninger zur größeren Ehre Gottes und der heiligen Eucharistie, eine Selige der katholischen Kirche werden darf.

 

Gnadenerweise durch die Fürbitte der Schwester M. Franziska Senninger O.P. berichten Sie bitte an: Kloster der Dominikanerinnen St. Maria, Klosterstr.12, D-84183 Niederviehbach oder Kath. Pfarramt Mariä Himmelfahrt, Kirchenweg 6, D-84183 Niederviehbach oder Domvikar Georg Schwager, Abteilung Selig- und Heiligsprechungsverfahren im Bistum Regensburg, Schwarze-Bären-Str. 2, D-93047 Regensburg


 

Ein Besuch am Grab von Sr. M. Franziska Senninger im Schwesternfriedhof ist tagsüber immer möglich.

 

 

Hinweis bezüglich den Texten von und über Sr. M. Franziska Senninger:

 

In Übereinstimmung mit den Dekreten Papst Urbans VIII. wird hiermit erklärt, dass den hier geschilderten Vorgängen kein übernatürlicher Charakter beizumessen ist, solange die oberste kirchliche Behörde kein Urteil über Leben, Tugenden und Begnadungen dieser Persönlichkeit abgegeben hat.

 

 

 

 

Bestelladressen für weitere Literatur über Sr. M. Franziska Senninger:

 

  • Beten mit Schwester M. Franziska Senninger O.P., 40 Seiten,
    zusammengestellt aus den Aufzeichnungen von Sr. M. Franziska Senninger durch Sr. M. Dorothea Wundlechner O.P.
  • Novene mit Sr. M. Franziska Senninger O.P., 32 Seiten
  • Buch „Weil Jesus es mich selbst gelehrt hat…“, 100 Seiten,
    Auszüge aus ihrem Tagebuch mit Erläuterungen von Sr. M. Roswitha Schneider O.P.
  • Sr. Franziska M. Senninger O.P., Eine Zeugin für die Gegenwart Jesu in der heiligen Eucharistie, DVD 59 Min.
  • Andachtsbildchen, Sr. M. Franziska Senninger (Lebenslauf und Gebet)

 

 

Kloster der Dominikanerinnen St. Maria, Klosterstr.12, D-84183 Niederviehbach
oder

Kath. Pfarramt Mariä Himmelfahrt, Kirchenweg 6, D-84183 Niederviehbach

 

 

Vielen Dank an das Kloster der Dominikanerinnen St. Maria in Niederviehbach

für die Abdruckgenehmigung und die Begleitung.

 

Die Zitate und Tagebuchaufzeichnungen von Sr. M. Franziska Senninger sind dem Buch „Weil Jesus es mich selbst gelehrt hat…“ entnommen. Diese Schrift hat die kirchliche Druckerlaubnis durch Generalvikar Michael Fuchs,
Regensburg, 16. Januar 2006

 

Zusammengestellt von
Klaus Wundlechner

 

Hinweis auf eine gute Internetseite mit Informationen und Hilfen zur Anbetung: www.ewige-anbetung.de

 

Anhang:

 

Dieses Büchlein ist der Anbetung gewidmet. Aus der persönlichen Anbetung werden auch Früchte der Barmherzigkeit entstehen. Hören wir auf Gott und auf alle, durch die Gott uns ansprechen will. Die Liebe besteht immer aus Gottes- und Nächstenliebe. Eine Anregung:

Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit

 

Die Hungrigen speisen.

Die Durstigen tränken.

Die Fremden beherbergen.

Die Nackten bekleiden.

Die Kranken besuchen.

Die Gefangenen erlösen.

Die Toten begraben.

 

 

Die geistigen Werke der Barmherzigkeit

 

Die Sünder zurechtweisen.

Die Unwissenden lehren.

Den Zweifelnden recht raten.

Die Betrübten trösten.

Die Lästigen geduldig ertragen

Denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen.

Für die Lebenden und Toten bei Gott bitten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Heft möchte drei Gedanken der Anbetung, die in der katholischen Kirche weltweit üblich sind, vorstellen und verbreiten:

 

Den kurzen Gruß „Gelobt sei Jesus Christus“ beim Vorbeigehen an einem Kreuz oder einer Kirche. Andere Bekannte grüßt man ja auch…
 

Das Beten des Angelus beim Läuten der Kirchenglocken. Es ist ein Aufruf zum Gebet und zum christlichen Zeugnis vor der Welt. Ein wunderbares Gebetsnetz über die gesamte Welt!!!
 

Und das Gebet vor dem Allerheiligsten in der Kirche. Bei jeder Heiligen Messe und in jedem Tabernakel einer katholischen Kirche macht sich Jesus so klein, dass er körperlich bei uns sein kann. Würden wir die Größe dieses Geschenkes begreifen, wären die Kirchen den ganzen Tag gefüllt und überfüllt…

 

 

„Der Mittelpunkt  eines glücklichen Lebens, eines wahren Lebens, ist die Freundschaft mit Jesus.“                                                                                                             Papst Benedikt XVI.

 

 

 

 

 

Moment mal ...

... vergeltet niemandem Böses mit Bösem.

                         Röm 12,17

Tagesevangelium und Tagesheilige

Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!

 

                        4.10.2025

„Ich frage euch etwas: lest ihr jeden Tag einen Abschnitt aus dem Evangelium?

Ja, nein …
Das ist nicht schwer."

Papst Franziskus

Angelusgebet

Mit Bischof Pickel ...

Fast täglich schreibt Bischof Pickel einige Zeilen an Freunde und Interessierte über den Alltag in seiner russischen Diözese Saratow ... 

Radio - TV

Seite zum Rundbrief von Pfarrer Erich Maria Fink.

Rundbriefe

Infors zur Kapille St. Anna in Solikamsk. Infos

Leben lohnt sich!

Wer will mehr Freude und Sinn für sein Leben haben? Alle! Ja, dann sofort den Button "mehr" unter dem Text anklicken und einen Abschnitt aus dem Büchlein "Es lohnt sich zu leben" lesenmehr

Barmherzig?

Der Weg in den Himmel führt in der Regel über die Werke der Barmherzigkeit.

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