Mit dem 13. Mai 1917 beginnt im kleinen portugiesischen Ort Fatima eine vertiefte Freundschaft zwischen Himmel und Erde. Francisco, Jacinta und Lucia, drei Hirtenkinder, hüteten gerade ihre Schafe, als ihnen die Gottesmutter Maria erscheint und sie bittet, den Rosenkranz für den Frieden der Welt zu beten. Die sechs folgenden Monate erscheint sie regelmäßig. Durch die Kinder übergab sie Botschaften, die als die „Geheimnisse von Fatima“ bekannt wurden. Am 13. Oktober 1917 erlebten zehntausende Menschen das angekündigte Zeichen: ein großartiges Sonnenwunder. Inzwischen wurden die Erscheinungen von der katholischen Kirche anerkannt. Fatima ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. Jährlich kommen Millionen von Pilgern um zu beten und Buße zu tun.
Die Leute vertrauten und vertrauen der Muttergottes und wollten ihre Wünsche erfüllen. Sind doch die Zeugnisse überwältigend: Die Muttergottes kündigte im Jahr 1917 das baldige Ende des 1. Weltkrieges an. Und es geschah! Sie warnte vor einem baldigen noch schlimmeren Krieg, wenn man ihre Ratschläge nicht annehme. Welt und Kirche zögerten. Der zweite Weltkrieg begann. Und sie behielt wieder Recht! Als Papst Pius XII. – leider erst 25 Jahre nach der Bitte der Gottesmutter – im Jahr 1942 die Welt Maria weihte, wendete sich der Krieg und Deutschland konnte ab diesem Tag keine entscheidende Schlacht mehr gewinnen. Zahlreiche entscheidende Ereignisse während des Krieges fielen auf Marienfesttage. Maria hat Wort gehalten! Die Muttergottes wünschte die Marienweihe Russlands im Namen der gesamten Weltkirche. Dies geschah erst am 25. März 1984 durch Papst Johannes Paul II., der nach seinem, wie durch ein Wunder überlebtes Attentat am 13. Mai 1982, einem Fatimatag, sich verstärkt für diese Marienerscheinung interessierte. Genau ein Jahr nach dieser Weihe, am 11. März 1985, kam Michael Gorbatschow an die Macht. Als De-facto-Herrscher der Sowjetunion begann er bereits im Februar 1986 mit den Konzepten Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umstrukturierung). Der Anfang vom Ende der UdSSR. Das Vertrauen in Marias Botschaft wurde wieder bestätigt! Nicht zuletzt wurden durch das inzwischen weltweit bekannte Sonnenwunder, unzählige Menschen von der Echtheit der Erscheinungen überzeugt. Maria hielt auch hier ihr Versprechen!
Die Botschaft von Fatima ist immer noch aktuell. Geht es doch zuerst um die Bekehrung der Menschen und um den Frieden in der Welt.
Die Gottesmutter Maria verspricht uns, dass, wenn wir ihre Wünsche erfüllen, in Frieden leben können. Ihr Wort ist – nach all dem was geschah – glaubwürdig. Jeder Einzelne kann, ganz besonders durch das Beten des Rosenkranzes, einen wichtigen Baustein für den Frieden setzen. Wie einfach könnte das Weltgeschehen beeinflusst werden. Welchen großen und leicht ausführbaren „Hebel“ hat uns Jesus durch seine Mutter in die Hand gegeben …
„Es gibt kein Problem auf der Welt, das nicht mit dem Rosenkranz gelöst werden könnte.“ (Schwester Lucia, eines der drei Seherkinder)
Die Wünsche der Gottesmutter auf den Punkt gebracht:
„Als Christen sollen wir füreinander beten, das Rosenkranzgebet als Weg zum wahren Frieden entdecken, freiwillig Buße tun und Leiden und Unannehmlichkeiten geduldig ertragen und die Verehrung des Unbefleckten Herzen Mariens in unseren Familien und Pfarrgemeinden fördern.“ (Aus: 100 Jahre Fatima, Gespräch mit Pfr. Ulrich Filler)
Eine ganz besondere Einladung hat sie für die Übung der Herz-Mariä-Sühnesamstag. Auf der folgenden Interntseite (https://www.horeb.org/programm/drei-tage-schenken/herz-mariae-suehnesamstag/) fand ich eine gute Zusammenfassung:
Geschichte und Sinn des Herz-Marien-Sühnesamstags
Durch die Ereignisse von Fatima erhielt der Sühnesamstag neue Anregung. Als nämlich Maria den Kindern 1917 zum zweitenmal erschien, zeigte sie ihnen ihr Herz umflochten mit Dornen (Sinnbild des ihr zugefügten Unrechts), und forderte zur Sühne auf. Bei ihrer dritten Erscheinung sprach sie dann von der Sühnekommunion am ersten Samstag im Monat und stellte dafür ihre besondere Fürbitte um den Weltfrieden und die Bekehrung Rußlands in Aussicht.
Zur Feier des gewöhnlichen Herz-Marien-Sühnesamstags wird also nur die Sühnekommunion verlangt. Weitere Übungen sind dem Großmut der einzelnen überlassen.
Besonders hervorgehoben sei die Übung der fünf Herz-Marien-Sühnesamstage (ähnlich der Übung der neun Herz-Jesu-Freitage), die erst später angeregt wurde, als Maria am 10. Dezember 1925 zu Sr. Lucia sprach: "Siehe mein Herz von Dornen umgeben, wie es ständig verletzt wird durch den Frevel und die Gleichgültigkeit der Undankbaren... Lass alle Menschen wissen, dass ich die heilsnotwendigen Gnaden beim Tode jenen erwirke, die am ersten Samstag von fünf aufeinanderfolgenden Monaten nach guter Beichte die Kommunion empfangen, den Rosenkranz beten und mir Sühne leisten, indem sie eine Viertelstunde die Rosenkranzgeheimnisse betrachten." Die verlangte Beichte kann man in der Woche entweder vor oder nach dem Herz-Marien-Sühnesamstag ablegen. Die Forderung der viertelstündigen Betrachtung erfüllt man, indem man über das eine oder andere Rosenkranzgeheimnis nachdenkt oder betrachtend einen weiteren Rosenkranz betet oder eine besinnliche Lesung darüber hält oder eine diesbezügliche Ansprache hört.
Die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens wünscht Maria auch dadurch, dass wir uns persönlich ihr weihen:
O meine Gebieterin, o meine Mutter,
Dir bringe ich mich ganz dar,
und um Dir meine Hingabe zu bezeigen,
weihe ich Dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund,
mein Herz, mich selber ganz und gar.
Weil ich also Dir gehöre, o gute Mutter,
bewahre mich, beschütze mich als Dein Gut und Eigentum.
(Weihegebet, altes Gotteslob Nr. 783, 4)
Wer den „Rosenkranz für den Frieden in der Welt“ betet, befindet sich in einer großen weltweiten Gebetsgemeinschaft.
Herzliche Einladung!
Mit Fatima hat uns der Himmel ein großes Geschenk gemacht.
Freuen wir uns daran!
Klaus Wundlechner