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Judith Wundlechner / Heidi Seitz
Die Geheimnisse
der Kirche
und der
Heiligen Messe
für Kinder
Begleitbüchlein für den Besuch einer Kirche
und der Heiligen Messe
fe-medien, kisslegg
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©fe-medienverlag GmbH
5. Auflage 2011
D-88353 Kisslegg
www.fe-medien.de
Druck: orthdruk, Bialystok
ISBN: 978-3-939684-13-8
Text: Judith Wundlechner
Zeichnungen: Heidi Seitz
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INHALT
Teil I
Die Kirche, das Haus Gottes
Seite 5
Teil II
Die Geheimnisse in der Feier der Heiligen Messe
Seite 11
Teil III
Die Geheimnisse rund um die Kirche
Seite 47
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Teil I
Die Kirche, das
Haus Gottes
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Die Kirche wird
auch als Gotteshaus
bezeichnet,
weil dort Jesus
wohnt.
In einer Kirche
wartet Jesus auf
dich. Er lädt
dich wie ein
Freund ein, zu
ihm zu kommen
um ganz nah bei
ihm zu sein.
Du darfst immer
zu Jesus kommen,
um mit
ihm zu sprechen,
also zu beten.
Ihm kannst du
alles sagen.
Komm,
Heiliger Geist!
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Betreten wir eine Kirche, dann
tauchen wir unsere Finger in
den Weihwasserkessel und
machen das Kreuzzeichen mit
dem geweihten Wasser
Im Namen des Vaters +
auf die Stirn.
Dabei wollen wir an den Vater
im Himmel denken. Er hat alles
erschaffen.
und des Sohnes +
auf den Mund,
weil wir uns zu Jesus, dem Sohn
Gottes, bekennen.
und des Heiligen Geistes. +
und auf die Brust,
weil der Heilige Geist unser
Herz erfüllen soll.
Amen.
„Ja, so ist es.“ Wir bekräftigen
damit unser Bekenntnis.
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Dreifaltigkeit bedeutet, wir glauben an den
e i n e n Gott, der in drei Personen lebendig ist.
Vater, Sohn, Heiliger Geist ist der einzige Gott.
In unserem Kulturkreis ist es üblich, dass Männer
bei einer Begrüßung den Hut abnehmen. Wenn
Jungen und Männer eine Kirche betreten, legen
sie als Zeichen der Achtung vor Gott, ihrem
Schöpfer und Herrn, ihre Kopfbedeckung ab.
Wir begrüßen Jesus mit einer Kniebeuge in
Richtung des Tabernakels. Im Tabernakel ist Jesus
wirklich da. Durch die Kniebeuge zeigen wir
ihm, wie sehr wir ihn verehren und wie klein wir
uns für ihn machen.
Ich bete: Jesus, ich grüße dich. Du aber segne mich.
Zum Beten faltest du die Hände. Händefalten
ist auch ein Zeichen der Ehrfurcht und des Gehorsams.
Die Priester legen bei der Priesterweihe
ihre gefalteten Hände in die Hände des Bischofs,
wie früher die Gefolgsleute ihrem Herrn, und
versprechen dabei, dass sie die Weisungen des
Bischofs stets befolgen wollen.
Lieber Gott, ich lege meine Hände und mich selbst,
in deine guten Hände.
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Maria ist die Mama von Jesus.
Am Kreuz hat uns Jesus ganz
deutlich gesagt, dass seine Mama
auch unsere Mama ist.
Er will, dass wir Maria lieben
und ihr vertrauen.
Deshalb gehört das „Gegrüßet
seist du Maria“ (auch „Ave Maria“
genannt) zu den Grundgebeten
der Kirche. Wir wollen es
gerne beten.
Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr
ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Im Rosenkranzgebet betrachten
wir mit Maria das Leben Jesu,
seine Geburt, sein Leben, sein
Leiden und Sterben und seine
Auferstehung.
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Teil II
Die Geheimnisse in der
Feier der Heiligen Messe
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Die Heilige Messe
Bei der Heiligen Messe bist du eingeladen
mit vielen Christen gemeinsam Gott zu
loben und ihm zu danken.
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Wir hören die Geschichte von Jesus und
feiern seinen Tod und seine Auferstehung.
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Einzug
Der Priester zieht mit den Ministranten
in die Kirche ein, küsst den Altar als Zeichen
der Verehrung Christi und begrüßt
die Gemeinde mit den Worten:
Im Namen des Vater und des Sohnes und
des Heiligen Geistes.
Alle: Amen.
Priester: Der Herr sei mit euch.
Die Gemeinde antwortet:
Und mit deinem Geiste.
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Schuldbekenntnis
Wir denken darüber nach, was wir
falsch gemacht haben und bitten Gott
deswegen um Verzeihung.
Ich bekenne Gott dem Allmächtigen …
Kyrie
Im Kyrie bitten wir Gott um sein
Wohlwollen. Früher rief man so dem
Kaiser und Herrscher zu.
Herr erbarme dich, Christus erbarme dich,
Gloria
Jeden Sonntag folgt jetzt unser Dankund
Lobpreisgesang, außer in der
Advents- und Fastenzeit, weil Gott so
groß und gut zu uns ist. Er erinnert an
die Geburt Jesu, als die Engel sangen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf
Erden, den Menschen seiner Gnade.
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Der Priester betet im Namen aller das
Tagesgebet.
Lesung
Jetzt werden Texte aus den Büchern des
Alten und Neuen Testamentes vorgelesen.
Zum Schluss sagt der Lektor:
Wort des lebendigen Gottes.
Wir antworten: Dank sei Gott.
Nach dem Antwortgesang wird das
Halleluja
angestimmt.
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Priester: Der Herr sei mit euch.
Alle: Und mit deinem Geiste.
Priester: Aus dem heiligen Evangelium
nach N. …
Alle: Ehre sei dir, o Herr.
Evangelium
Der Priester verliest als Stellvertreter Jesu
das Evangelium. Man sagt auch „Frohe
Botschaft“ dazu, weil Jesus hier selbst zu
uns spricht. Christus ist in seinem Wort
gegenwärtig. Zum Zeichen, dass wir bereit
sind, Gottes Wort jetzt zu empfangen,
stehen wir auf.
Jesus, ich höre deine Worte und ich will sie
befolgen.
Der Priester endet mit den Worten:
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Alle: Lob sei dir, Christus.
Anschließend küsst der Priester das Evangelienbuch
zum Zeichen der Gegenwart Christi.
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Predigt
Zur Predigt setzen wir uns, um dem
Priester besser zuhören zu können.
Der Priester erklärt die Worte der Lesung
und des Evangeliums.
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Credo, das Glaubensbekenntnis
Wir bekennen unseren Glauben und
stehen dazu auf.
Ich glaube an Gott, den
Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer
des Himmels und
der Erde und an Jesus
Christus, seinen eingeborenen
Sohn, unseren Herrn; empfangen
durch den
Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau
Maria, gelitten unter
Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben
und begraben, hinabgestiegen
in das Reich des
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Todes, am dritten Tage
auferstanden von den
Toten, aufgefahren in
den Himmel, er sitzt
zur Rechten Gottes,
des allmächtigen
Vaters; von dort wird er
kommen, zu richten die Lebenden und die
Toten.
Ich glaube an
den Heiligen Geist,
die heilige
katholische Kirche,
Gemeinschaft der
Heiligen, Vergebung der
Sünden, Auferstehung der
Toten und das
ewige Leben. Amen.
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Fürbitten
Der Lektor spricht für die ganze
Gemeinde Bitten aus.
Vater im Himmel, wir bitten dich:
für die ganze Kirche, den Heiligen Vater,
die Bischöfe und Priester;
für unsere Gemeinde;
für unsere Familien;
für die kranken Menschen;
für die ganze Welt;
für die verstorbenen Menschen.
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Gabenbereitung
Wir bringen in Brot und Wein unsere
Gaben zu Gott.
Mit Jesus wollen auch wir Opfergabe sein.
Der Priester gibt einen Tropfen Wasser
in den Kelch. Das ist ein Zeichen dafür,
dass unser Menschsein in das göttliche
Opfer mithineingenommen wird.
Bei der Händewaschung bittet der
Priester ganz persönlich um Nachlass
von Schuld und Sünde.
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Beginn des Hochgebetes
Priester: Der Herr sei mit euch.
Alle: Und mit deinem Geiste.
Priester: Erhebet die Herzen.
Alle: Wir haben sie beim Herrn.
Priester: Lasset uns danken dem Herrn,
unserm Gott.
Alle: Das ist würdig und recht.
Sanktus
Wie die Menschen Jesus am Palmsonntag
zujubelten, so grüßen auch wir ihn:
Heilig, heilig, heilig
Gott, Herr aller Mächte und Gewalten.
Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner
Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe!
Hochgelobt sei, der da kommt im Namen
des Herrn. Hosanna in der Höhe!
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Heilige Wandlung
In der Heiligen Wandlung wird das Brot
und der Wein zum Leib und Blut Christi.
Jesus selbst ist jetzt in Brot und Wein
lebendig da. In Ehrfurcht und Anbetung
vor Jesus knien wir uns nieder.
Nimm an himmlischer Vater
den Leib deines geliebten Sohnes.
Nimm an himmlischer Vater
das Blut deines geliebten Sohnes.
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Geheimnis des Glaubens:
Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und
deine Auferstehung preisen wir, bis du
kommst in Herrlichkeit.
Ich danke dir
Herr Jesus Christ,
dass du für mich gestorben bist,
ach lass dein Blut und deine Pein
an mir doch nicht verloren sein.
Guter Gott,
aus Liebe zu uns ist Jesus für uns gestorben.
Auch ich will dich immer lieben.
Führe mich in den Himmel
und laß unsere Verstorbenen
jetzt schon bei dir leben.
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Vater unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein
Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im
Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib
uns heute.
Und vergib uns unsere
Schuld,
wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern.
Und führe uns nicht in
Versuchung,
sondern erlöse uns von
dem Bösen.
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Friedensgruß
Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch.
Und mit deinem Geiste.
Jesus, gib uns deinen Frieden
in unseren Familien,
in unseren Gemeinden,
in der ganzen Welt.
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Agnus Dei - Lamm Gottes
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt:
erbarme dich unser!
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt:
erbarme dich unser!
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt:
gib uns deinen Frieden!
Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst
unter mein Dach; aber sprich nur ein Wort,
so wird meine Seele gesund.
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Heilige Kommunion
Der Priester teilt den Gläubigen die
Heilige Kommunion aus. Nach der
Erstkommunion kannst auch du den
Leib und das Blut Christi empfangen.
Ich glaube das Geheimnis von der heiligen
Umwandlung.
Ich bin frei von schweren Sünden.
Ich habe eine Stunde vor dem Empfang der
heiligen Kommunion nichts gegessen und
getrunken (Wasser und Medikamente sind
immer erlaubt)
Priester: Der Leib Christi.
Amen.
Priester: Das Blut Christi.
Amen.
Jesus, komm in mein kleines Herz!
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Segen
Nach dem Danklied und dem Schlussgebet
gibt uns der Priester seinen Segen.
Priester: Der Herr sei mit euch.
Alle: Und mit deinem Geiste.
Priester: Es segne euch der allmächtige
Gott,
der Vater
und der Sohn
und der Heilige Geist.
Alle: Amen.
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Priester: Gehet hin in Frieden.
Alle: Dank sei Gott dem Herrn.
Wie die Jünger, so sendet Jesus uns jetzt
aus, den Frieden und die Liebe zu den
Menschen zu bringen.
Jesus, bleibe immer bei mir. Begleite mich
auf allen meinen Wegen, dass ich deinen
Auftrag gut erfüllen kann.
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Wenn du einmal nicht selbst in die Heilige
Messe gehen kannst, bete zu Hause. Es gibt ein
schönes, altes Gebet, das liebevoll deinen Schutzengel
in die Kirche schickt:
Heiliger Schutzengel mein, geh für mich
in die Kirch` hinein. Knie dich hin an
meinen Ort, hör die heilige Messe dort. Bei
der Opferung bring mich dar, Gott zum
Dienste ganz und gar. Was ich hab und
was ich bin, leg als Opfergabe hin. Bei der
heiligen Wandlung dann, bet ganz innig an,
unsern Heiland Jesus Christ, der wahrhaft
zugegen ist. Bet für die, so mich geliebt, bet
für die, so mich betrübt. Denk auch der
Verstorb`nen mein. Jesu Blut wasch alle
rein. Beim Genuss vom Höchsten Gut bring
mir Jesu Fleisch und Blut, dass mein Herz
mit ihm vereint, lass es ganz zumTempel
sein. Fleh, dass allen Menschen Heil aus
dem Opfer werd zuteil. Ist die heilige Messe
aus, bring den Segen mit nach Haus. Amen.
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Teil III
Die Geheimnisse
rund um die Kirche
M.N.
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Hier beginnt eine kleine Entdeckungsreise durch
die Kirche.
Vor allem in den älteren Kirchen sind an Decken
und Wänden Bilder gemalt. Sie erzählen die
Geschichten von Gott, Jesus und den Heiligen,
den Freunden Gottes. Früher, als noch nicht alle
Menschen lesen konnten, wurde diesen so die
Heilige Schrift erklärt.
Auch findest du Figuren von Maria, der Mutter
Gottes, den zwölf Aposteln, denen Jesus seine
Vollmacht übertragen hat, und der Heiligen
Engel, den Boten Gottes.
Die zwölf Kerzen an den Kirchenwänden erinnern
uns an die zwölf Apostel.
Die Männer, die die vier Evangelien, d. h. die
Geschichte von Jesus aufgeschrieben haben,
nennt man Evangelisten. Sie heißen Matthäus,
Markus, Lukas und Johannes.
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Matthäus
Engel
Markus
Löwe
Lukas
Stier
Johannes
Adler
Apostel
Petrus; Andreas; Jakobus,
der Ältere; Johannes;
Philippus; Bartholomäus;
Thomas; Matthäus; Jakobus, der Jüngere;
Thaddäus; Simon; Judas Iskariot (der Verräter)
Evangelisten
Erzengel
Michael: Wer ist wie Gott
Gabriel: Kraft / Mann Gottes
Raphael: Gott heilt
Die Kreuzwegstationen in der Kirche laden
ein, dankbar an Jesu Leiden zu denken.
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Kleinere Kirchen nennt
man heute Kapellen.
Ursprünglich wurde
der Mantel des heiligen
Martin von Tours,
die Cappa, in einem
Seitenbau einer Kirche
aufbewahrt.
Diesen bezeichnete man später
als Kapelle. Daher der Name Kapelle.
Meist dienen Kapellen zum Gebet und für
Andachtszwecke.
Wie du einen Namen trägst, so hat jede
Kirche ihren Namenspatron. Dieser soll
das Gotteshaus und die ganze Pfarrgemeinde
besonders beschützen. So nennt man die eine
Kirche St. Michael, die nächste ist auf den
heiligen Leonhard geweiht und heißt
St. Leonhard. Immer am Namenstag dieses
Heiligen wird ein besonders feierlicher
Gottesdienst in dieser Kirche gefeiert, das so
genannte Patrozinium.
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Das Kreuz ist das Zeichen für alle
Christen. Jesus ist am Kreuz für uns
gestorben und hat uns so von aller
Sünde und allem Leid erlöst.
Vorne in der Mitte der Kirche ist
der Altar. Er ist Zeichen
für Christus selbst und erinnert
an den Tisch beim letzten
Abendmahl. Christen feiern
dieses „letzte Essen“ vor dem Tod
Jesu mit den Aposteln bei jeder
Heiligen Messe.
Der Tabernakel (deutsch:
Zelt Gottes) dient zur
Aufbewahrung der umgewandelten
Hostien. Dort wohnt Jesus!
Die Monstranz ist ein kostbares
Gefäß, in dem die umgewandelte
Hostie, also der Leib Christi, zur
Anbetung ausgestellt wird.
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Weihrauch wird verwendet zur
besonderen Verehrung von Jesus,
unserem Gott und König. Die
Heiligen Drei Könige brachten
dem Jesuskind Gold, Weihrauch
und Myrrhe mit.
Die Kerzen in der Kirche, vor allem
die Osterkerze, werden als Symbol für
Christus gesehen. Er ist das Licht der
Welt. Auch wir Christen
sollen sein wie Kerzen und
Licht, die Wärme und Liebe
in die Welt bringen.
Das ewige Licht ist ein Leuchter vor
dem Tabernakel.
Dort brennt immer ein Öllicht, das sagt,
dass hier Jesus in den umgewandelten
Hostien da ist.
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Die Bibel, unsere Heilige Schrift,
heißt das Buch, das die Geschichte
von Jesus und dem auserwählten
Volk Gottes enthält.
Vom Ambo aus, dem „erhöhten Platz“,
wird das Wort Gottes verkündet.
Früher wurden Evangelium und
Predigt von der Kanzel aus vorgetragen.
Der Priester konnte von dort
seine Gläubigen besser sehen. Diese
konnten ihn auch besser hören, denn
es gab noch keine elektrischen Lautsprecher.
Am Taufbecken wird das Sakrament
der Taufe gespendet. Wir werden zu
Kindern Gottes und dürfen uns dann
Christen nennen.
Im Beichtstuhl erlässt der Priester jedem Einzelnen
durch die Vollmacht, die Jesus seinen
Aposteln gegeben hat, die Sünden.
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Der Priester ist der Mittler zwischen Gott und
den Menschen. In der Einheit mit dem Bischof
ist er der Stellvertreter Jesu hier bei uns.
Er wird vom Bischof geweiht und kann so
die folgenden Sakramente spenden: Taufe,
Bußsakrament, Eucharistie, Krankensalbung.
Das Sakrament der Firmung und der Priesterweihe
spendet in der Regel der Bischof. Das
Sakrament der Ehe spenden sich die Eheleute
gegenseitig unter Mitwirkung eines Priesters
oder Diakons.
Die Ministranten helfen dem Priester bei der
Feier des Gottesdienstes, darum heißen sie
auch Messdiener.
Der Mesner öffnet die Kirche, läutet die
Glocken und hilft dem Priester beim Anziehen
der Messgewänder. Er zündet die Kerzen in der
Kirche an und bereitet die liturgischen Gegenstände
(Kelch, Messbuch usw.) vor. Er kümmert
sich auch um die Ministranten.
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Die Priester tragen beim Gottesdienst ein
festliches Messgewand, das je nach Fest des
Kirchenjahres verschiedene Farben hat, und eine
Stola, die ein Zeichen der priesterlichen Würde
und Vollmacht ist.
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Bischöfe werden vom
Papst ernannt und sind
die Apostelnachfolger.
Sie tragen das Bischofskreuz,
die Mitra
(zum Zeichen
der Würde des
Amtes), einen
Stab („Hirtenstab“)
und einen
Ring.
Der Papst, man nennt ihn auch den Heiligen
Vater, ist der direkte Nachfolger des heiligen
Petrus. Er ist das Oberhaupt der katholischen
Kirche und ist Stellvertreter Jesu Christi auf
Erden. Er beruft Kardinäle, die seine engsten
Mitarbeiter sind.
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Die Hostien und der
Messwein werden bei
der Gabenbereitung
zum Altar gebracht.
Die Hostien, das Brot,
werden zum Leib Christ,
der Wein wird in Blut
Christi umgewandelt.
Die Hostienschale und der Kelch sind
kostbare Gefäße für Hostien und Messwein.
Weil nach der Heiligen Wandlung Jesus
selbst in Hostien und Wein gegenwärtig ist,
sind diese Gefäße oft aus Gold und mit
Edelsteinen verziert.
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Die großen Glocken
im Kirchturm laden
uns zum Gottesdienst
ein. Sie sind in der
ganzen Gemeinde zu
hören und läuten
zusätzlich noch
dreimal am Tag.
Das soll alle
Menschen daran
erinnern, dass
sie bei allem,
was sie tun, an
Gott denken.
Dieses Läuten, morgens,
mittags und abends, nennt
man Angelus-Läuten = „Engel des Herrn“. Es
erinnert an die Menschwerdung Christi und
an sein Erlösungswerk. Die Christen sind
aufgefordert die Arbeit für kurze Zeit zu unterbrechen,
um das Gebet „Der Engel des Herrn“
zu beten. (Angelus-Gebet)
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Mit den kleinen
Glocken in der
Kirche läuten die
Ministranten bei der
Heiligen Wandlung.
Sie weisen darauf
hin, dass jetzt das
Wichtigste in der Heiligen
Messe geschieht (Die Hostien
und der Wein werden zu Leib
und Blut Christi. Jesus ist jetzt selber da.).
Das Musikinstrument in der Kirche, das den
Gesang der Gläubigen begleitet, steht meist
auf der Empore: die Orgel. Sie wird vom
Organisten gespielt.
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Adventszeit Weihnachtsfestzeit
Das Kirchenjahr mit seinen
Zeit im
Jahreskreis
1. Adventssonntag – Beginn des Kirchenjahres
4.12. Hl. Barbara
13.12. Hl. Lucia
6.12. Hl. Nikolaus
4. Adventssonntag
25.12. 1. Weihnachtstag
26.12. 2. Weihnachtstag / Hl. Stephanus
27.12. Hl. Apostel Johannes
28.12. Unschuldige Kinder
Fest der Hl. Familie
31.12. – Hl. Silvester
1.1. Neujahr – Fest der Gottesmutter
6.1. Hl. Drei Könige – Erscheinung des Herrn
Sonntag nach Dreikönig – Taufe des Herrn
2.2. Mariä Lichtmeß – Darstellung des Herrn
(40 Tage nach Weihnachten)
3.2. Hl. Blasius (Blasiussegen)
24.12. Heiligabend
8.12. Mariä unbefleckte Empfängnis
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Pfingstösterliche
Bußzeit Festzeit
19.3. Hl. Josef
25.3. Mariä Verkündigung
7. Sonntag in der Fastenzeit – Palmsonntag
Donnerstag in der Karwoche – Gründonnerstag
Karfreitag
Karsamstag
Ostersonntag (Sonntag n. d. 1. Frühlings-Vollmond)
Ostermontag
1. Sonntag nach Ostern – Weißer Sonntag
Barmherzigkeitssonntag
1.5. Tag der Arbeit – Schutzfrau Bayerns
Donnerstag – 40 Tage nach Ostern Christi Himmelfahrt
Pfingstmontag
Pfingstsonntag – 50 Tage nach Ostern
Osterfestzeit
Aschermittwoch – 40 Werktage vor Ostersonntag
Festen in den jeweiligen Farben
25.4. Hl. Markus (Evangelist) erster Wettersegen
die Woche um Christi Himmelfahrt – Bitttage (in
manchen Orten Bittprozessionen)
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1. Sonntag nach Pfingsten – Dreifaltigkeitssonntag
Donnerstag – 10 Tage nach Pfingsten – Fronleichnam
3. Freitag nach Pfingsten – Herz-Jesu-Fest
24.6. Geburt Johannes des Täufers
29.6. Hl. Peter und Hl. Paul
2.7. Mariä Heimsuchung
6.8. Verklärung des Herrn
15.8. Mariä Himmelfahrt (Kräuterweihe)
14.9. Fest Kreuzerhöhung (letzter Wettersegen)
29.9. Erzengel Michael, Gabriel und Raphael
2.10. Schutzengelfest
1. Sonntag im Oktober – Erntedankfest
3. Sonntag im Oktober – Kirchweih
1.11. Allerheiligen
2.11. Allerseelen
11.11. Hl. Martin
Sonntag vor 1. Advent – Christkönigssonntag
– Ende des Kirchenjahres
Zeit im Jahreskreis (
Statt der optischen Farbe „
weiß“ wurde „
gelb“ verwendet)
Die Aufstellung umfasst nur eine Auswahl an Festtagen.
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Die Farben des Messgewandes und die Gewänder
der Ministranten richten sich nach der Zeit
oder dem Fest im Kirchenjahr.
Violett (Farbe der Buße und Erwartung):
Advents- und Fastenzeit, auch bei Beerdigungen
Grün (Farbe der Hoffnung): an den Sonn- und
Wochentagen im Jahreskreis
Weiß (Farbe der Freude): in der Weihnachtsund
Osterzeit, an Herrenfesten, Marien- und
Engelfesten und Gedenktagen der Heiligen
(soweit sie keine Märtyrer sind)
Rot (Farbe des Heiligen Geistes, des Feuers
und des Blutes): am Palmsonntag, Karfreitag,
Pfingsten, Kreuzerhöhung und den Festen und
Gedenktagen der Apostel und Märtyrer, der
Heiligen, die wegen ihres Glaubens ermordet
wurden.
Schwarz (Farbe der Trauer): bei Totenmessen
und Begräbnissen
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Ich danke allen, die mir geholfen haben, dieses
Kindermessbuch zu verwirklichen. Das sind im
Besonderen: Heidi Seitz für die wunderbaren
Bilder, Pfarrer Manfred Wundlechner für so
manche theologische Hilfe, Irmgard und Melanie
Nachtrub (Bild S. 47) für ihre Unterstützung.
Meine Kinder haben mich zu diesem Büchlein
motiviert, dafür danke ich ihnen. Bitten wir
gemeinsam Gott, dass viele Kinder das große
Geheimnis der Heiligen Messe und der Kirche
verstehen und lieben dürfen.
Judith Wundlechner